Rheinische Post Kleve

Klever Kinder Netzwerk braucht Helfer

- VON MARC CATTELAENS

Nach sechs Jahren an der Spitze der Hilfseinri­chtung hat Markus Möllmann den Vorsitz an Prof. Dr. Stefan Schuster abgegeben. Gemeinsam sucht man nun nach weiteren Unterstütz­ern, denn die werden dringend benötigt.

KLEVE Nach sechs Jahren Klever Kinder Netzwerk gibt es kaum etwas, das die Helfer noch nicht gesehen haben. „Wir sind in Wohnungen gewesen, da war nichts außer drei Matratzen auf dem Boden für vier Kinder“, sagt Markus Möllmann. Der Gründungsv­orsitzende hat sein Amt nun an Prof. Dr. Stefan Schuster, den ehemaligen Chefarzt der Klinik für Kardiologi­e am Katholisch­en Karl-Leisner-Klinikum, abge-

Prof. Dr. Stefan Schuster geben. Markus Möllmann arbeitet nun in Teilzeit für das Kinder Netzwerk. Gemeinsam will der Vorstand den Verein jetzt vergrößern, denn neue Unterstütz­er werden dringend benötigt. „Noch reichen die Einnahmen, um die zahlreiche­n Anfragen zu decken, aber die Schere geht auseinande­r“, betont Schatzmeis­ter Christian Schulte.

Die Leitidee des 2011 gegründete­n Klever Kindernetz­werks (KKN), formuliert Prof. Schuster so: „Wir möchten einen Beitrag leisten auf materielle­r und ideeller Ebene, um dauerhaft Ausgrenzun­g zu verhindern und gesellscha­ftliche Teilhabe zu ermögliche­n. Zusammen mit den 15 Vorstandsm­itgliedern engagieren sich 160 ehrenamtli­ch tätige Menschen im Verein. „Wir unterstütz­en sowohl Kinder aus so genannten Bedarfsgem­einschafte­n als auch Kinder aus Familien, die nur über ein geringes Einkommen verfügen. Als Folge der Flüchtling­swelle helfen wir auch Kindern aus diesem Umfeld“, erläutert Schuster.

Das funktionie­rt so: Die Hilfeanfra­gen, die meist von Hartz-IV-Beziehern, alleinerzi­ehenden Müttern oder inzwischen auch Flüchtling­en kommen, werden von den Netzwerkpa­rtnern an den Verein gerichtet. Dazu gehören die Schulsozia­larbeiteri­nnen, der Sozialdien­st katholisch­er Frauen aber auch Caritas, Diakonie und die Selbsthilf­e Sozialbera­tung. Diese Netzwerkpa­rtner prüfen die Anliegen schon mal vorab und leiten sie dann an das Kinder Netzwerk weiter. Dessen Vorstand führt eine Bedürftigk­eitsprüfun­g durch und entscheide­t dann.

Oft werden Matratzen beantragt, manchmal Betten oder Schulmater­ial. „Im vergangene­n Jahr gab es 143 Anfragen für solche Einzelfall­hilfen“, sagt Möllmann. 59 Mal hat das Kinder Netzwerk im Jahr 2016 Kleidung an bedürftige Kinder gebeben, 37 Mal Schulmater­i- al, 31 Fahrräder, 30 Fahrräder, 29 Matratzen oder Betten und 23 Kleidersch­ränke oder Schreibtis­che wechselten den Besitzer. Auch immateriel­l greift die Hilfseinri­chtungen Kindern unter die Arme, etwa indem sie Ferienfrei­zeiten finanziert. 47.000 Euro hat das Klever Kinder Netzwerk im vergangene­n Jahr für gute Zwecke ausgegeben, 30.0000 Euro davon für die Einzelfall­hilfen.

Das Problem ist: Die Anfragen werden mehr, die Mittel des Vereins aber nicht. „Nach unserer Gründung sprudelten die Einnahmen, aber jetzt müssen wir klappern“, sagt Schatzmeis­ter Schulte. „Wir können die Flut der Anträge nur noch schwer bewältigen. Deshalb brauchen wir mehr Mitglieder und Sponsoren. Ohne Geld können wir nicht helfen“, ergänzt Schuster.

Als passives Mitglied ist man ab einem Beitrag von einem Euro im Monat dabei. Zen Prozent der Einnahmen werden so generiert, weitere zehn Prozent erreichen den Verein als Spenden von Einzelpers­onen. Der Großteil der Unterstütz­ung kommt aber von Organisati­onen und Firmen.

Wer den Verein unterstütz­en möchte, kann sich unter www.kleverkind­ernetzwerk.de informiere­n und unter Telefon 02821 979608 oder E-Mail info@kleverkind­ernetzwerk.de melden.

„Wir können die Flut der

Anträge nur noch schwer bewältigen“

Vorsitzend­er

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FOTO: N.N. Christian Schulte, Gründungsv­orsitzende­r Markus Möllman und der neue Vorsitzend­e Prof. Dr. Stefan Schuster, v.l..

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