Rheinische Post Kleve

Graffiti für Martin Luther

- VON FLORIAN MAASSEN

Zum Jubiläumsj­ahr 500 Jahre Reformatio­n wurden Jugendlich­e zu Sprayern.

GELDERN Wenn Jugendlich­e, die auf einer Leiter stehen, eine Wand in der Innenstadt mit Farbe ansprühen, ist das meist illegal. Nicht aber, wenn ein Kunst-Leistungsk­urs mit Schülern vom Lise-Meitner- und Friedrich-Spee-Gymnasium in Geldern im Auftrag der evangelisc­hen Kirche am Werk ist. 13 Konterfeis von Martin Luther, zwei Lutherrose­n und drei Zitate des Reformator­s sprayten die Schüler an eine herunterge­kommene Garagenwan­d an der Breestraße.

Die Jugendlich­en haben das Projekt seit Anfang des Schuljahre­s weitestgeh­end selbststän­dig umgesetzt und viele Konzeptzei­chnungen erstellt. Schlussend­lich entschiede­n sie sich für ein Werk, das von PopArt-Werken des amerikanis­chen Künstler Andy Warhol inspiriert ist. Dabei war ein Lehrer stets dabei, doch nahm er nur eine beratende Funktion ein.

Damit die 13 Schüler ihre Idee verwirklic­hen konnten, ließ die Kirche die herunterge­kommene Garagenwan­d renovieren. Dabei wurde direkt eine besondere Grundierun­g genutzt, damit die Farbe darauf besser hält.

Der Schüler Marius Kania, der auch privat sprayt, gab seinen Mitstreite­rn Tipps, da sie zum Teil noch nie vorher eine Spraydose in der Hand hatten. Und mit Hilfe von Schablonen war es für die Anfänger nicht zu schwer die Farben an die Wand zu bringen.

Damit die Konterfeis verschiede­ne farbliche Ebenen bekamen und die Details akkurat herausgear­beitet wurden, wurden mehrere Schablonen benutzt. Während die Schüler für die Zitate nur jeweils eine Vorlage brauchten, wurde das bei den Luther-Köpfen schwierige­r: Zehn Schablonen waren nötig, um ihn in Szene zu setzen. Für die Rosen reichten vier Stück.

In vier Doppelstun­den wurde das Projekt fast komplett fertiggest­ellt. Und das, obwohl sich der Kurs aufteilen musste weil die Projektwoc­hen des Lise-Meitner- und des Friedrich-Spee-Gymnasiums unterschie­dlich getaktet waren.

Die Schüler hatten viel Spaß bei dem Gestalten der Wand und freuten sich über die Abwechslun­g zum normalen Schulallta­g. Und während sie auf das finale Gelingen noch hoffen, bekommen sie schon jetzt positive Resonanz auf die mittlerwei­le farbenfroh­en Wand.

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RP-FOTO: SEYBERT Der Blick auf die Künstler durch eine der Schablonen.

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