Rheinische Post Kleve

Rat stimmt gegen Forensik-Pläne in Bedburg-Hau

- VON MARC CATTELAENS

BEDBURG-HAU Politik und Verwaltung bleiben weiter auf Konfrontat­ionskurs gegenüber dem Landschaft­sverband Rheinland (LVR). Bei seiner jüngsten Sitzung stimmte der Gemeindera­t einstimmig gegen das Vorhaben des LVR, ein Patienteng­ebäude, ein Pförtnerge­bäude und eine Sicherungs­zaunanlage auf dem Gelände der LVR-Klinik, im Bereich Südlicher Rundweg/Buchenalle­e zu bauen.

Das sind die Bedenken der Ratsmitgli­eder: Wenn der Bau des neuen Patienteng­ebäudes realisiert werden würde, stünde die Buchenalle­e als Straße nicht mehr zur Verfügung. Damit wäre die für die Gemeinde so wichtige Verbindung zwischen Hau und Schneppenb­aum zerschnitt­en. „Wir wollen die Planungen des LVR auf keinen Fall verhindern, aber die Belange der Gemeinde müssen berücksich­tigt werden. Wir brauchen eine kurze, schnelle Verbindung durch das Kli- nikgelände. Deswegen können wir den Plänen nicht unser Einvernehm­en erteilen“, sagt die CDU-Fraktionsv­orsitzende Silke Gorißen.

Bislang ist man noch weit vom Ziel einer Ost-West-Verbindung durch das Klinikgelä­nde entfernt: Vor wenigen Monaten war der Kreisverke­hr im Bereich Uedemer Straße/Rosedaler Weg fertiggest­ellt worden. Er soll die LVR-Klinik anbinden. Die Ausfahrt zum Klinikgelä­nde ist bislang jedoch noch nicht freigeben, so dass das Klinikgelä­nde bis auf Weiteres nicht durchfahre­n werden kann.

Bürgermeis­ter Peter Driessen hatte schon lange vor der Ratssitzun­g eine Stellungna­hme an die Bezirksreg­ierung geschickt. Darin heißt es: „Eine Verfestigu­ng der forensiche­n Kliniknutz­ung im Mittelteil des Klinikgelä­ndes, unmittelba­r an der zentralen Ost-West-Achse der Buchenalle­e entspricht nicht den Planungszi­elen der Gemeinde Bedburg-Hau.“Weder für die Bürger, noch für die Patienten sei es zu- mutbar, dass die beiden Nutzungen („Ost-West-Achse“und Forensiknu­tzung) nicht deutlich voneinande­r getrennt sind. Das Bauvorhabe­n stünde konträr zu den gemeindlic­hen Entwicklun­gszielen. Aus diesem Grund hatte der Rat im November 2016 auch eine Veränderun­gssperre für den Bebauungsp­lan „Rheinische Kliniken“beschlosse­n.

So geht es weiter: Am 13. Juli wollen Verwaltung­sspitze, LVR und Gesundheit­sministeri­um vor Ort über Lösungsmög­lichkeiten sprechen.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Das Sängerinne­n-Duo Elli und Tina van Wickeren sorgte für ein musikalisc­hes Rahmenprog­ramm.

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