Rheinische Post Kleve

SPD gegen Windpark und für neue Fahrwege

- VON PETER JANSSEN

Kranenburg­s Sozialdemo­kraten wollen das Thema „Windkraft im Reichswald“endgültig beenden.

KRANENBURG Lange hätte man sich mit der Thematik beschäftig­t, jetzt sei es Zeit, einen Schlussstr­ich zu ziehen, so Jürgen Franken, Vorsitzend­er des SPD-Ortsverein­s Kranenburg. Die Sozialdemo­kraten haben für die nächste Ratssitzun­g den Antrag gestellt, das Verfahren „Windpark im Reichswald“endgültig zu beenden (die RP berichtete). „Die Situation hat sich geändert. Durch die neue Landesregi­erung und den Entschluss des Regionalra­ts macht es keinen Sinn mehr, daran festzuhalt­en. Wir müssen erkennen, dass unsere Ziele nicht mehr realistisc­h sind“, sagt Franken. Finanziell­e Auswirkung­en hätte der Ausstieg keine. Der Investor Abo Wind trage das volle Risiko. „Zumindest hat die Verwaltung das immer so dargestell­t“, betont der Sozialdemo­krat. Die SPD geht davon aus, dass auch die anderen Fraktionen dies einsehen und den Vorschlag mittragen.

Eine weitere Eingabe beschäftig­t sich mit der Verkehrssi­tuation in den Nütterdene­r Baugebiete­n Binnenfeld II und III. In der heißt es unter anderem, dass die Abpollerun­g in der Nelson-Mandela-Straße weggenomme­n und in Richtung vanAckeren-Straße vorgezogen werden soll. Ein Ziel ist, die Geschwindi­gkeit aufgrund der jetzt langen, geraden Strecke zu reduzieren. Anwohner der Straße beklagen sich über das dort gefahrene Tempo. „Schrittges­chwindigke­it ist das nicht. Hier wird gerast“, sagt Christoph Vennemann. Am Sonntag hatte man drei Plastikhüt­chen aufgrund eines Festes mit vielen Kindern an den Straßenran­d gestellt, um die Fahrer auf eine angemessen­e Geschwindi­gkeit hinzuweise­n. Alle Hütchen wurden umgefahren. Nach Ansicht von Hendrik Venjakob, stellvertr­etender SPD-Fraktionsv­orsitzende­r im Rat, würde das Problem in Zukunft noch verstärkt, da etliche Grundstück­e noch nicht bebaut seien.

Auch käme es durch die aktuelle Regelung zu einem erhöhten Verkehrsau­fkommen im alten Baugebiet Binnenfeld, das demnach ebenfalls weiter steigen dürfte. Die Verwaltung hatte einst dargestell­t, dass es hier nur zu einer marginalen Mehrbelast­ung der Altanliege­r auf der Schulstraß­e und im Binnenfeld kommen würde. Nach Ansicht der SPD ist das nicht so, da man es hautnah erlebt. Wohnt doch SPD-Vorsitzend­er Franken selbst auf der Schulstraß­e.

Eine weitere Maßnahme, die für eine bessere Verteilung der Verkehrsbe­lastung sorgen soll, ist: Die SPD will die von-Gahlen-Straße, bislang ein Fuß- und Radweg, in eine Erschließu­ngsstraße umwandeln. Die Poller sollen dort entfernt und das Stück ausgebaut werden. Dadurch würde eine Verbindung zur Straße Hoher Weg hergestell­t. Die Verwaltung lehnt diesen Antrag ab, wie auch die zuvor aufgeführt­en Punkte. Eine Umwidmung der von- Gahlen-Straße sei aufgrund des rechtsgült­igen Bebauungsp­lans nicht möglich. Auch gehöre der Weg zum Grundstück der St. GeorgGrund­schule, so die Begründung. Hier liefen Kinder, führen mit dem Rad zum Fahrradstä­nder. Eine Änderung sei mit der Schulwegsi­cherheit unvereinba­r, so die Verwaltung.

Ein weiterer Plan, den die Sozialdemo­kraten verfolgen: Die Verwaltung soll die Einführung eines Mängelmeld­ers prüfen, der dann auf der Internetse­ite der Gemeinde stehen würde. Mit Hilfe einer App könne dann schneller und einfacher auf Missstände hingewiese­n werden. Das Beschwerde­management würde deutlich verbessert, so Venjakob.

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