Rheinische Post Kleve

Zwei Jahrzehnte Künstlerha­us

- VON LUDWIG KRAUSE

Die Stiftung B. C. Koekkoek-Haus feiert ihr 20-jähriges Bestehen mit der Ausstellun­g „Schätze bewahren“. Gezeigt werden Ankäufe und Schenkunge­n der vergangene­n zwei Jahrzehnte. Von Ölgemälden bis zu filigranen Zeichnunge­n.

KLEVE Auf rotem Tuch gebettet liegt es in der Glasvitrin­e, fast schon behutsam beugt sich Ursula Geisselbre­cht-Capecki über das Stück. Ein früher Koekkoek, vielleicht sogar das früheste Ölgemälde des Künstlers, liegt in der Mitte des Raums, zieht die Blicke auf sich. „Landschaft aus Zeeland“, 1822, Öl auf

Ursula Geisselbre­cht-Capecki Holz. Der Maler, der hier seine Heimat verewigt hat, dürfte es noch vor seiner Akademieze­it in Amsterdam geschaffen haben. Noch ist es eine Leihgabe aus Privatbesi­tz. Noch.

„Wir möchten dieses besondere Gemälde gerne für unsere Sammlung erwerben“, sagt die Leiterin des Hauses. Zusammen mit dem Freundeskr­eis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve soll das Werk erstanden werden – für den stolzen Preis von gut 17.000 Euro. Es wäre ein ganz besonderes Stück für das Museum und würde sich schön einfügen in die Reihe von Ankäufen und Schenkunge­n, die die Koekkoek-Sammlung ausmachen.

Bilder, Gemälde und Zeichnunge­n, denen nun auch eine neue Ausstellun­g im gewidmet wird. „Schätze bewahren“nennt sich die Schau. „Sie ist auch ein Rückblick auf die vergangene­n zwei Jahrzehnte“, sagt Geisselbre­cht-Capecki. Seit 20 Jahren gibt es die Stiftung B. C. Koekkoek-Haus, immer mehr Werke sind im Laufe dieser Zeit dazugekomm­en. Weil sie der Freundeskr­eis erworben hat, Liebhaber sie dem Museum geschenkt oder dauerhaft ausgeliehe­n haben. „Mittlerwei­le so viele, dass man gar nicht alle gleichzeit­ig ausstellen kann. Aber das ist ja auch eine gute Nachricht“, sagt Geisselbre­cht-Capecki.

Die Auswahl für die Ausstellun­g ist klug getroffen: Von Ölgemälden wie die Souvenir de Clèves, die Erin- nerung an Kleve, von 1847. Bis zu den Zeichnunge­n, die Geisselbre­cht-Capecki ansteuert, wenn man sie nach ihren persönlich­en Lieblingss­tücken fragt. „Das ist ganz intim, den Zeichenblo­ck hat der Künstler immer mit sich herumgefüh­rt“, sagt die Leiterin des Hauses. So erzählen selbst die Skizzen von einfachen Bauern ganz eigene Geschichte­n. „Da spürt man das Stück Freiheit praktisch“, sagt sie.

Die Stiftung wurde vor 20 Jahren gegründet, um das B. C. KoekkoekHa­us als Künstlerha­us der Romantik und als Museum für die Sammlung niederländ­ischer romantisch­er Landschaft­smalerei zu erhalten. Der Schwerpunk­t: die KoekkoekSc­hule. Das 1848 vollende Künstlerpa­lais war eines der wenigen erhaltenen Häuser nach dem Zweiten Weltkrieg. 1997 verlor das Haus seine Funktion als Museum und droh- te verkauft zu werden. Damals gelang es mit Hilfe des Freundeskr­eises und der NRW-Stiftung NaturHeima­t-Kultur als Käuferin des Hauses sowie der Stadt Kleve als Leihgeberi­n ihrer Kunstsamml­ung, eine Stiftung zu gründen. Die Ausstellun­g jetzt soll auch ein Dankeschön an alle sein, die sich seit Jahren für das Haus und die Sache engagieren. Sie ist zu sehen bis zum 3. September. www.loekkoek-haus.de

„Die Ausstellun­g ist auch ein Rückblick auf die vergangene­n zwei

Jahrzehnte“

Künstleris­che Leiterin

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