Rheinische Post Kleve

Nach Elternprot­est: Sondersitz­ung zu Bussen

- VON SEBASTIAN LATZEL

Gegen die Streichung der Spezialbus­se zur Gesamtschu­le Mittelkrei­s haben Eltern kräftig protestier­t und verbuchen jetzt einen Erfolg.

KEVELAER/ WEEZE Die Eltern lassen beim Thema „Schulbus-Streichung“nicht locker. In den Räten der betroffene­n Kommunen nutzen sie die Möglichkei­t in den Fragestund­en bei den Politikern auf die Probleme hinzuweise­n und dafür zu werben, die ganze Sache noch einmal zu überdenken. Jetzt haben sie einen ersten Teilerfolg errungen. Der Rat der Gemeinde BedburgHau hat einstimmig beschlosse­n, eine Sondersitz­ung des Zweckverba­ndes zu beantragen. Einziger Tagesordnu­ngspunkt wäre das Schulbus-Thema.

Wie berichtet hat der Zweckverba­nd der Gesamtschu­le Mittelkrei­s in Goch beschlosse­n, dass es im kommenden Schuljahr keine Schulbusse mehr gibt. Die Kinder müssen dann mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln wie Bus oder Bahn zur Gesamtschu­le fahren. Auch aus Kevelaer und Weeze besuchen eine ganze Reihe von Kindern die Schule in der Nachbarkom­mune. Sie wären im kommenden Schuljahr dann länger unterwegs. Auch wenn es durch Kompromiss­e gelungen war, einiges an Fahrzeiten zu verbessern, bliebe unterm Strich ein längerer Schulweg für die Kinder.

Daher hatten die Eltern vor allem auf die Unterstütz­ung von Kevelaer gehofft. Die Kommune hatte nämlich im Zweckverba­nd den Vorschlag gemacht, die neue Regelung für einige Jahre auszusetze­n, bis die Schüler, die jetzt die Gesamtschu­le besuchen, die Schule verlassen haben.

Dieser Vorschlag war abgelehnt worden, daraufhin hatte Kevelaer sich dem allgemeine­n Kompromiss angeschlos­sen. An diesen Beschluss fühle man sich auch weiterhin gebunden, sagte Bürgermeis­ter Dominik Pichler gestern. Im Rat hatte Schuldezer­nent Marc Buchholz den Eltern in Aussicht gestellt, dass sie bei einer Sondersitz­ung im Vorfeld mit einbezogen werden sollen. Die Kevelaerer Mitglieder des Zweckverba­ndes würden das Thema mit betroffene­n Eltern vorberaten, um sich auf eine gemeinsame Linie zu verständig­en.

Die Sondersitz­ung wird auf jeden Fall stattfinde­n, denn sie muss einberufen werden, wenn ein Mitglied den Antrag stellt. Das hat BedburgHau getan. „Wir tun das, weil sich viele besorgte Eltern geäußert ha- ben. Für ihre Kinder sei die neue Regelung eine erhebliche Verschlech­terung“, erläutert Bedburg-Haus Bürgermeis­ter Peter Drießen. Ziel der Sondersitz­ung sei, eine Verbesseru­ng für die Eltern zu erreichen. „Wir werden versuchen, alles für die Eltern zu tun.“Die Diskussion müsse offen geführt werden. Ob der frühere Vorschlag aus Kevelaer eine Option sei, müsse dann auch geprüft werden. Was möglich ist, müsste dann ausgehande­lt werden und die Entscheidu­ng müsste dann für alle Seiten ohne Gesichtsve­rlust tragbar sein. Klar sei, dass die Sondersitz­ung möglichst schnell einberufen werden müsse. Vieles deutet daher darauf hin, dass der Zweckverba­nd noch in den Sommerferi­en zusammentr­eten wird. „Schließlic­h müssen die Eltern zum Beginn der Schule wissen, wie ihre Kinder zur Schule kommen“, so Drießen.

Uedems Bürgermeis­ter Rainer Weber ist Vorsitzend­er der Verbandsve­rsammlung. Er warte auf den Brief aus Bedburg-Hau, dann werde er eine Sondersitz­ung einberufen, sagte er gestern. Großen Anlass, etwas zu ändern sieht er nicht. Ähnlich hatte sich der Bürgermeis­ter von Goch zuletzt geäußert.

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ARCHIVFOTO: MVO Zum kommenden Schuljahr soll es keine Schulbusse mehr zur Gesamtschu­le Mittelkrei­s geben. Doch die Eltern kämpfen weiter gegen die Streichung.

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