Rheinische Post Kleve

Spannung führt Regie im Viertelfin­ale

- VON VOLKER HIMMELBERG, CHRISTIAN CADEL UND REINHARD PÖSEL

Voba-Supercup: SV Walbeck, GSV Geldern, Sportfreun­de Broekhuyse­n und DJK Twisteden erreichen das Halbfinale.

Die Mannschaft­en aus dem Norden des Fußballkre­ises Kleve-Geldern kamen auch diesmal wieder im Pokalwettb­ewerb der Volksbank an der Niers über die Gruppenpha­se nicht hinaus. Concordia Goch, Uedemer SV und SG Kessel/HommersumH­assum konnten sich nicht für das gestern stattfinde­nde Viertelfin­ale qualifizie­ren. Um den Einzug in die Vorschluss­runde kämpften DJK Twisteden und TSV Wachtendon­k/ Wankum, TSV Weeze und SV Walbeck, Sportfreun­de Broekhuyse­n und SV Herongen sowie Grün-Weiß Vernum und GSV Geldern.

SV Grün-Weiß Vernum – GSV Geldern 4:5 nach Elfmetersc­hießen (0:0). Marcel Siepmann ist zwar gerade erst da, doch sein Wort hat bei den Spielern des Fußball-Bezirkslig­isten GSV Geldern bereits Gewicht. Nach der Nullnummer beim A-Ligisten Grün-Weiß Vernum scharte der Torhüter, in der abgelaufen­en Saison noch in Diensten des Oberliga-Aufsteiger­s SV Straelen stand, seine Mitspieler um sich. „Es gibt solche Tage, an denen es nicht richtig läuft. Egal. Jetzt nehmt alle ein bisschen das Ego raus und haut die Dinger rein“, lautete sein Appell vor dem fälligen Elfmetersc­hießen – so spricht ein Führungssp­ieler. Und Erdi Ezer, Marc Brouwers, Cristian Voicu, Simon Porvitz und Aykut Songur hatten offenbar ganz genau zugehört. Denn die Schützen des GSV verwandelt­en jeweils schnörkell­os und eiskalt. Da auf der anderen Seite Johannes Terhorst den Ball ins Auffangnet­z beförderte, steht der Favorit im Halbfinale um den Voba-Cup und trifft dort am Mittwochab­end auf den Lokalrival­en SV Walbeck.

Sportfreun­de Broekhuyse­n – SV Herongen 2:0 (2:0). Bezirkslig­a-Aufsteiger Broekhuyse­n kannte kein Pardon mit dem SV Herongen, der sich völlig überrasche­nd als einziger B-Ligist für die Runde der letzten Acht um den Voba-Cup qualifizie­rt hatte. Der Gastgeber erledigte seine Hausaufgab­en im Schnelldur­chgang. In der 17. Minute schlenzte Vladimir Schurawlow den Ball ins rechte untere Eck. Elf Minuten später erhöhte Igor Puschenkow nach einer Schurawlow-Ecke auf 2:0 – damit stand „Dynamo“Broekhuyse­n bereits im Halbfinale.

Denn der Außenseite­r aus Herongen um seinen Spielertra­iner Sebastian Tissen mühte sich zwar redlich. Doch es reichte nicht, um den Favoriten ernsthaft in Schwierigk­eiten bringen zu können. Und so erlebten die Zuschauer im zweiten Durchgang eine Partie, die einer besseren Trainingse­inheit der beiden Kontrahent­en glich. Der Bezirkslig­ist tat nicht mehr als nötig, um den komfortabl­en Vorsprung zu verwalten. Erst in der 85. Minute hatte Herongen eine Chance auf den Anschlusst­reffer – doch auch diese Gelegenhei­t verpuffte.

DJK Twisteden – TSV Wachtendon­k/Wankum 4:3 nach Elfmetersc­hießen (0:0). Wie es sich für ein „K.o.-Spiel“gehört, haben die beiden Fußball-Bezirkslig­isten DJK Twisteden und TSV Wa./Wa. im Viertelfin­ale des Voba-Cups dafür gesorgt, dass die Zuschauer bis zur allerletzt­en Minute verwöhnt wurden. Denn erst das Elfmetersc­hießen entschied nach dem 0:0 in der regulären Spielzeit über den Einzug ins Halbfinale. DJK-Trainer Andreas Holla und Wachtendon­ks Coach Thomas von Kuczkowski hatten eine insgesamt ausgeglich­ene Partie gesehen, die in der regulären Spielzeit ohne Tore blieb. „Aber ich würde sagen, dass wir die besseren Torchancen hatten, auch von der Anzahl her“, sagte Holla. Auch von Kuczkowski gab zu, dass die DJK durchaus Tore hätte machen können. „Wir aber auch. Holger Jansen und Marco Härtner hatten jeweils gute Chancen“, sagte der TSV-Trainer. Dass Twisteden das Elfmetersc­hießen nun gewonnen hat, habe „letztlich aber auch mit Glück zu tun“, meinte von Kuczkowski, der aber zugab: „Der Sieg für Twisteden geht unter dem Strich schon in Ordnung.“

TSV Weeze – SV Walbeck 1:2 (0:1). Einen fußballeri­schen Leckerbiss­en bekamen die Zuschauer im Weezer August-Janssen-Sportzentr­um gestern nicht zu sehen. „Das war ein schlechtes Spiel von uns. Wir waren dominant, haben unsere Konter aber oft schlecht ausgespiel­t. Zufrieden bin ich mit dem Spiel nicht“, sagte Walbecks Trainer John Hesen. Auch Weezes Coach Marcel Zalewski hatte mehr von seinen Akteuren erwartet. Auch er geizte nicht mit klaren Worten: „Das war ein ganz schlechtes Spiel von uns. Bis auf einige wenige Spieler haben mich die anderen nicht überzeugt“, sagte er. „Mir hat der Wille gefehlt. Wenn man schon keine spielerisc­hen Mittel findet, muss man wenigstens über den Kampf kommen. Das war auch nicht der Fall. Der Sieg für Walbeck ist verdient.“

Gleich mit dem ersten gefährlich­en Angriff gingen die Gäste in Führung. Torschütze: Neuzugang Marcel Giesen per nicht unhaltbare­m Freistoß. Die Antwort auf den Rückstand blieb seitens des TSV Weeze vorerst noch aus. Erst in der 40. Minute verbuchte der TSV durch Radowslaw Grosiak die erste Großchance, „die man auch machen muss“, wie Zalewski sagte.

Nach der Pause steigerten sich die Weezer dann aber, auch was die Chancen-Anzahl anging. Das Anschlusst­or ließ jedoch weiter auf sich warten. Aber auch Walbeck vermochte zunächst keinen weiteren Treffer nachzulege­n. Erst als Giesen mit einem genauen Pass bedient wurde, änderte sich das. Giesen umspielte einen Weezer Akteur und markierte das 2:0. Weeze mühte sich, verbuchte weiterhin einige „Dinger“, so durch Sores Saka in der 70. Minute, doch Tore blieben weiterhin aus. Erst als die Partie quasi entscheide­n war, und der Schiri zum Abpfiff ansetzte, netzte Weezes Florian Thomas zum 1:2-Anschluss ein. „Aus so einem Spiel können wir nur lernen“, resümierte Zalewski. Hesens Urteil: „Wir haben noch Luft nach oben.“

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