Der Diesel wird (noch) gebraucht
Gut, dass die Politik den Herstellern heute beim Diesel-Gipfel keine neuen Abwrackprämien versprechen will und die Subventionsschublade zu lässt. Die Umrüstung der manipulierten Diesel-Pkw müssen die Hersteller schon selbst zahlen. Wer betrügt, muss für den Schaden auch aufkommen.
Dennoch sollten sich die scharfzüngigen Vertreter des Öko-Lagers den Schaum vor dem Mund abputzen. Die Diesel-Technologie ist kein Teufelszeug, moderne, weitgehend saubere Euro-6-Motoren werden ja gebaut und eingesetzt. Hektische Rufe nach Fahrverboten und Ausstiegsszenarien für den Diesel sind verfrüht und führen nur zu einer Verunsicherung der Millionen Diesel-Fahrer in Deutschland, die übrigens vor vielen Jahren mit einem guten Gewissen und durch Steueranreize von der Politik animiert ihren Diesel-Pkw gekauft haben.
Eine unabhängige Expertenkommission wäre eine sinnvolle politische Maßnahme, um die Diesel-Technologie nüchtern zu ergründen, die Grenzwerte zu überprüfen und einen realistischen Weg in die emissionsfreie Welt der Elektromobilität zu zeichnen. Schnellschüsse im Wahlkampf sind meist keine guten Antworten auf komplexe Probleme. BERICHT DER DIESEL SOLL SAUBER WERDEN, TITELSEITE
Unsicherheit beim Ei
Wirklich beruhigend ist das, was zum Thema Insektizide in Eiern bisher gesagt worden ist, nicht. Am Montag war noch die Rede davon gewesen, dass beim Verzehr normaler Mengen kein Gesundheitsrisiko für Menschen bestehe. Gestern mochten manche eine Gefahr für die Gesundheit von Kindern schon nicht mehr ausschließen. Liest man die amtlichen Verlautbarungen, steht darin oft „möglicherweise“und „könnte“, aber was hilft das dem besorgten Kunden? Solange einzelne Behörden in unterschiedlichen Ländern teils widersprüchliche und interpretationsfähige Einschätzungen abgeben, dient das nicht der Sicherheit des Verbrauchers. Und um die geht es ja in erster Linie. Das Problem mit den belasteten Eiern ist also auch eines der Kommunikation.
Schädlingsbekämpfungsmittel haben in Lebensmitteln nichts verloren. Zu Recht ist Fipronil als Arznei verboten. Wer sich an diese Regeln nicht hält, muss hart bestraft werden. Und es braucht scharfe, europaweit abgestimmte Lebensmittelkontrollen. Die Gesundheit ist das höchste Gut des Menschen. BERICHT BUNDESINSTITUT: BELASTETE EIER . . ., TITELSEITE
Die Trump-Show
Die Zustände im Weißen Haus unter Donald Trump erinnern nicht mehr nur an eine TVSeifenoper mit Fieslingen, Intrigen und derben Sprüchen. Sie bilden selbst eine. Da betreibt der Kommunikationschef die Demontage des Stabschefs, und postwendend kickt der neue Stabschef den Kommunikationschef aus dem Amt. Und der Präsident feiert das als „großartigen Tag im Weißen Haus“. Dieser Tweet ist entlarvend. So würde auch ein Regisseur den Arbeitstag zusammenfassen, wenn er binnen einer Folge größtmögliches Chaos vor einem fassungslosen Publikum in Szene gesetzt hätte.
Deshalb wird die vom neuen Stabschef John Kelly erwartete Ruhe nur zu Beginn der nächsten Folge herrschen. Der Regisseur bleibt und garantiert Spektakuläres. Angesichts innenpolitischer Flops drohen außenpolitische Ablenkungsschlachten. Vernünftig wäre es daher, die erste Staffel von „Trump im Weißen Haus“möglichst schnell zu beenden. Im TVBusiness entscheiden Einschaltquoten über eine zweite Staffel. Im richtigen Leben aber auch Parlamente und Gerichte. BERICHT