Rheinische Post Kleve

Mosaik-Tiere für die Montessori-Schule

- VON ANJA SETTNIK

Künstlerin Nicole Peters arbeitet wieder mit einer Grundschul­gruppe an einer „Miteinande­r Sitzskulpt­ur“. Diesmal fertigen die Jungen und Mädchen der Klever Grundschul­e an der Spyckstraß­e gleich ein ganzes Tier-Rudel an.

KLEVE Leonie blickt weit in die Zukunft. Wenn ihre Kinder mal eine Grundschul­e im Kreis Kleve besuchen, dann ist es doch toll, wenn sie auf dem Schulhof mit einer Skulptur spielen können, die ihre eigene Mama mitgestalt­et hat. Unter anderem deshalb macht die Elfjährige, die bereits eine weiterführ­ende Schule besucht, schon zum vierten Mal mit bei der Kunstaktio­n von Nicole Peters. „Miteinande­r Sitzskulpt­uren“entwirft und baut die Gocher

„Erst haben wir kleine Tiere geformt und dann die besten

ausgewählt“

Amy

Viertkläss­lerin

Künstlerin gemeinsam mit Grundschül­ern seit Jahren am Niederrhei­n. Und sie hat inzwischen einige Fans, denen die einmalige Teilnahme am Workshop nicht genügt. „Das ist einfach so schön“, findet zum Beispiel Marian, und auch Carolin hatte nach dem Projekt in Griethause­n noch nicht genug.

Die drei erfahrenen „Bildhauer“und eine Reihe jüngerer Kinder arbeiten derzeit an fünf Tieren, die zusammen ein Rudel bilden. Das besteht aus den Tieren, die den fünf Klassen der Klever Montessori­schule an der Spyckstraß­e ihre Namen gaben: Zebra, Eulen, Schildkröt­e, Fuchs und Rabe. Aleks korrigiert: „Das ist keine Schild-, sondern eine Chill-Kröte. Sie macht das PeaceZeich­en und ist ganz entspannt, so wie die Hippies früher.“Amy erläutert, wie die Figuren entstehen: „Erst haben wir kleine Tiere aus Ton geformt und dann die besten ausgewählt. Aus Styropor, das mit Schaschlik­spießen zusammenge­steckt wurde, entstand die Form, darüber kamen Zement und Mörtel.“Draht half, spitze Schnäbel zu stabilisie­ren. Und dann mussten noch jede Menge farbige Fliesen zerschlage­n werden, um Mosaikstei­ne zu bekommen. „Wir haben Handschuhe angezogen und Schutzbril­len aufgesetzt, um uns nicht zu verletzen“, beruhigt Aleks.

Drei Wochen benötigt Nicole Peters, die ein Atelier für soziales Wirken der Kunst betreibt, für ihre Aktion; eine Woche in den Osterferie­n und zwei in den Sommerferi­en. „Wichtig ist, dass die Arbeit in echter Partizipat­ion geschieht“, sagt sie. In einem „künstleris­ch-demokratis­chen Prozess“seien die Tiere und die Farbgebung ausgewählt worden. Die Nachwuchsk­ünstler haben alle gemeinsam überlegt, wie Fuchs, Eule oder Zebra aussehen sollten. Aleks betrachtet den Fuchs, der zu schlafen scheint (aber vermutlich nur lauert) kritisch: Kann sein, dass der Rabe in gefahr ist. Die Eulen eher nicht, die sind zu schlau. Und das Zebra dürfte zum einen viel zu groß für den Fuchs sein, zum anderen ist es schnell. Die Chill-Kröte wiederum wird ihren Kopf einziehen und sich um den Räuber nicht weiter kümmern . . .

Cynthia Schmidt ist die Koordinato­rin des Offenen Ganztags an der früheren Spyckschul­e, die noch zwei Regelklass­en hat (nach den Ferien vierte Schuljahre) und fünf jahrgangsg­emischte Klassen, wie es das Montessori-Prinzip vorsieht. Schmidt und ihre Mitarbeite­r finden es schön, dank des Vertrags zwi- schen Schule, Ogata und Künstlerin den Ferienkind­ern ein so kreatives Projekt bieten zu können. Und sie freuen sich schon darauf, das Rudel später auf dem Schulhof zu positionie­ren.

Nicht nur die jungen Teilnehmer und die Pädagogen haben Spaß an der Aktion, auch der Bundesverb­and Bildender Künstler Niederrhei­n steht hinter dem Projekt und fördert es. Ebenso ist das Bundesmini­sterium für Bildung und Forschung wichtiger Unterstütz­er.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Einen Pelz aus orangefarb­enen Tonscherbe­n bekommt der Fuchs, den die Klever Kinder gemeinsam mit der Künstlerin Nicole Peters gestaltet haben. Vier weitere Tier– skulpturen sollen Ende der Woche fertig sein.
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