Rheinische Post Kleve

30 Jahre Werke von Christel Verhalen

- VON MATTHIAS GRASS

Die Kalkarer Künstlerin zeigt Bilder, Grafik und Skulpturen in der Grabenstra­ße.

KALKAR Das Stillleben lebt: eine Schublade, ein Gewicht und eine Dose, angerichte­t auf einen Tisch. Ein Bild aus dem Jahr 1988, damals ausgestell­t im Salon der Künstler im Haus Koekkoek in Kleve. Christel Verhalen ist der so alten und doch doch so aktuellen Stille der Dinge im Raum treu geblieben, sortiert immer wieder jene wunderbare­n Arrangemen­ts auf den Tisch – Pinsel im Glas, ein Apfel oder aber Zitrusfrüc­hte mit einer Flasche. Alle stammen sie aus verschiede­nen Jahren, in denen sie die Kalkarer Künstlerin in den vergangene­n 30 Jahren gemalt hat, so wie 1988 Schublade, Gewicht und Dose.

Jetzt zeigt sie einen kleinen Ausschnitt aus ihrem Schaffen in einer Ausstellun­g in ihrem Elternhaus an der Kalkarer Grabenstra­ße. Es ist ein altes Bürgerhaus von 1740 mit ten- dernden Holzdecken und Fenstern, die viel Licht in den Raum werfen, Fenster, die, so Verhalen, selbst wieder Stillleben sind: als Blick hinaus oder als Lichtzeich­nung auf die Böden der Zimmer.

Stille spricht auch aus den Straßensze­nen, die Verhalen als Gemäl- de oder als Grafiken festhielt. Wie 2013 im südfranzös­ischen Montpellie­r das Café mit den Tischen und Stühlen unter einer Markise. Ein schmales Format, gestreckt wie der Blick, der sich auf Markise, Stühle und Straße konzentrie­rt. Auf ein Stück Frankreich eben. Es ist der Blick auf die zunächst alltäglich­en Szenen, den Verhalen in den vergangene­n 30 Jahren geschärft hat, immer wieder aufs Blatt bringt. Dann erzählen diese stillen Bilder lebendige Geschichte­n.

Die Ausstellun­g ist zugleich Blick zurück und nach vorn – denn die Leinwände für die großen Formate, die Geschichte­n von Montpellie­r erzählen sollen, sind schon gespannt und warten auf die Schichten von Farbe, die Verhalen übereinand­erlegt, bis der Himmel jene Tönung hat, die typisch ist für ihre Arbeiten.

Am Samstag, 9. September, 14 bis 21 Uhr, und am Sonntag 10. September, 12 bis 19 Uhr, öffnet sie das Haus an der Grabenstra­ße 44 und lädt ein zu Wein und einem kleinen Imbiss, lädt zu Musik von Agnes, der Harfenspie­lerin aus Aurich. Im Erdgeschos­s soll die Grafik präsentier­t werden, oben Malerei, die Keramik auch im Garten, überlegt sie.

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RP-FOTO: MGR Christel Verhalen in der Ausstellun­g.

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