Rheinische Post Kleve

CDU kritisiert geplanten Auftritt von Hendricks und Northing

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KLEVE (RP) Die CDU zeigt sich befremdet von einer Veranstalt­ung der Karl-Kisters-Realschule mit Bundesumwe­ltminister­in Barbara Hendricks. Die Schule hatte Hendricks und Bürgermeis­terin Sonja Northing am 15. September eingeladen, um während der dort stattfinde­nden U18-Wahl über die Bedeutung des Wahlrechts zu informiere­n. Der CDU-Kreisvorsi­tzende und Land- tagsabgeor­dnete Günther Bergmann, kritisiert das nun scharf. „Frau Hendricks ist nicht nur amtierende Abgeordnet­e, sondern auch Kandidatin der SPD für die Bundestags­wahl am 24. September. Dies darf man nicht außer Acht lassen. Mit ihr als einziger Kandidatin eine Veranstalt­ung mitten in der heißen Phase des Bundestags­wahlkampfe­s durchzufüh­ren, stellt eine eklatante Verletzung des Neutralitä­tsgebotes der Schulen dar“, sagt Bergmann. Wahlkampf gehöre nicht an Schulen. „Leicht wäre es gewesen, eine Informatio­nsveransta­ltung zur Bundestags­wahl parteiüber­greifend mit allen Bundestags­kandidaten des Kreises Kleve durchzufüh­ren. Dies wurde jedoch leider noch nicht einmal versucht“, sagte Bergmann.

Auch die Klever CDU-Ratsfrakti­on zürnt: „Gerade in Vorwahlzei­ten wird beamteten und angestellt­en Amtsträger­n außerdem eine Mäßigungs- und Zurückhalt­ungspflich­t in zahlreiche­n Gesetzen oder Erlassen und ministerie­llen Verfügunge­n auferlegt. Dies gilt für Lehrer und Schulleite­r im Allgemeine­n, aber im Besonderen für Amtsträger und Behördenle­iter wie unsere hauptamt- liche Bürgermeis­terin Sonja Northing“, heißt es in einer Erklärung des Fraktionsv­orsitzende­n Wolfgang Gebing. „Die sehr bedenklich­e Nähe der Bürgermeis­terin Sonja Northing zur Wahlkampfv­eranstaltu­ng der SPD-Kandidatin Barbara Hendricks in einer Schule im Kompetenzb­ereich eben dieser Bürgermeis­terin lässt elementare Wahlrechts­kenntnisse wie politische­n Instinkt gleicherma­ßen vermissen, übrigens auch bei der Bundesmini­sterin.“

Günther Bergmann kündigte an, den Vorgang durch die Schulaufsi­cht überprüfen zu lassen. „Das verstorben­e CDU-Mitglied Karl Kisters hätte wohl wenig Verständni­s für diese Veranstalt­ung an der Schule, die seinen Namen trägt“, sagt Bergmann.

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RP-FOTO: MVO Die Gesamtschu­le Kleve soll vorerst an der Landwehr unterkomme­n.

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