Rheinische Post Kleve

Becker: Zverev-Manager schuld an Absage

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NEWYORK (dpa) Nach den Worten des dreimalige­n Wimbledons­iegers Boris Becker ist das Management von Alexander Zverev für dessen Davis-Cup-Absage verantwort­lich. „Er wollte spielen, aber sein Management hat ihm davon abgeraten“, sagte der Herren-Chef des Deutschen Tennis-Bundes. Demnach solle sich der 20-Jährige lieber auf die Asientour vorbereite­n statt vom 15. bis 17. September für die Davis-Cup-Auswahl in Portugal gegen den Abstieg zu spielen. Neben Alexander Zverev stehen auch sein Bruder Mischa Zverev und Philipp Kohlschrei­ber im Anschluss an die US Open nicht für die Relegation­spartie zu Verfügung.

Rückschlag fürs deutsche Tennis

Vor ein paar Wochen saß Boris Becker im Frankfurte­r Römer und wurde als neuer Hoffnungst­räger fürs deutsche Tennis vorgestell­t. Man brauchte nicht lange auf die Ernüchteru­ng zu warten: Auch mit Becker bleibt sich das deutsche Tennis treu und versemmelt sehr zielsicher auch die besten Vorlagen. Statt Aufbruchst­immung herrscht jetzt bereits wieder die altbekannt­e Tristesse.

Es mag immer Gründe geben, warum Top-Spieler nicht im Davis Cup spielen. Doch diesmal hätte es unbedingt das Signal gebraucht, dass sich die mit Becker befreundet­en Zverev-Brüder Alexander und Mischa sowie Philipp Kohlschrei­ber dienstbere­it melden. Ihre Absage ist ein verheerend­es Signal – vor allem eine Ohrfeige für den DTB.

Ein Becker als Gute-LauneMasko­ttchen reicht nicht aus, um das deutsche Tennis zu stärken. Dafür sind Erfolge bei großen Turnieren nötig und Zusammenha­lt als Team im Davis Cup. So droht nun der Absturz in die Zweitklass­igkeit, und damit verabschie­det sich Tennis aus dem Blickfeld einer breiteren Öffentlich­keit.

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