Demonstration gegen AfD-Veranstaltung
Vor dem Kalkarer Wunderland versammelten sich rund 100 Menschen mit Fahnen und Bannern.
KREIS KLEVE Während die AfD im Kernwasserwunderland gestern über ihr Wahlprogramm informierte, demonstrierten vor der Einfahrt zum Gelände im strömenden Regen rund 100 Menschen gegen die Partei und bildeten eine Menschenkette. Damit wollten sie auf die ihrer Meinung nach menschenverachtende und fremdenfeindliche Einstellung der Partei und ihrer Mitglieder aufmerksam machen. Mit Bannern, Fahnen und Trillerpfeifen machten die Demonstranten reichlich Krach, besonders dann, wenn ein Reisebus Teilnehmer der AfD-Veranstaltung zum Gelände brachte.
Die Aktion wurde gestützt von einem breiten Bündnis aus Gewerkschaften und Parteien. Auch die Kreis Klever Bundestagsabgeordnete und Kandidatin Barbara Hendricks (SPD) schaute bei der Demonstration kurz vorbei.
Zu größeren Zwischenfällen kam es bis zum frühen Abend nicht. Auf dem Gelände des Kernwasserwunderlandes patrouillierte ein privater Sicherheitsdienst, zudem waren mehrere Polizeistreifenwagen und -motorräder rund um das weitläufige Gelände im Einsatz. Lediglich kleinere Provokationen waren zu beobachten. So drehte etwa ein Lautsprecherwagen der AfD, aus dem Wahlkampfparolen der Partei schallten, eine Runde. Zudem riefen einige Anhänger der Partei Parolen in Richtung der Demonstranten. Die Polizei bat wiederum eine Gruppe der Protestierenden, das Gelände zu verlassen.
An der Menschenkette beteiligten sich auch Mitglieder der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB). Im Vorfeld der Bundestagswahl verteilt die KAB Postkarten unter dem Motto: „Wer Demokratie will, muss Demokratie wählen“. „Wir wollen mit dieser Aktion unsere Mitbürger dazu ermutigen, zur Wahl zu gehen, und damit verhindern, dass rechte Parteien zu viele Stimmen bekommen“, sagt Patrick Mikolajczyk, KAB-Regionalsekretär am Niederrhein.
Die Veranstaltung der AfD war mit einer hochrangigen Besetzung beworben worden. Angekündigt hatten sich der NRW-Spitzenkandidat der Partei, Martin Renner, sowie Harald Weyel, der ebenfalls auf einem der vorderen Listenplätze antritt. Aus Brandenburg hatte sich der AfD-Landtagsabgeordnete Steffen Königer angekündigt