Gefährliches Spiel eines blutigen Anfängers
In amerikanischen Denkfabriken hält sich hartnäckig die These, dass Donald Trump der „Madman“-Theorie folgt, um Nordkorea zum Einlenken zu bewegen. Zum ersten und für lange Zeit letzten Mal angewandt von Richard Nixon gegen Russland, besteht ihr Kern darin, den Gegner mit allem rechnen zu lassen – und dadurch zu Zugeständnisse zu bewegen. Trump, glauben manche Experten, folgt dem Beispiel Nixons, um das Regime in Pjöngjang zur Einstellung der Raketentests zu zwingen. Um obendrein China die möglichen Konsequenzen vor Augen zu führen, damit es den Druck auf Kim Jong Un erhöht.
Was für ein Vabanquespiel! Ein blutiger Amateur der Politik setzt sich ans geostrategische Schachbrett. Ein Mann, der im Immobiliengeschäft mit harten Bandagen und Bluffs zu kämpfen verstand, und der nun glaubt, Gleiches ließe sich in der Weltarena problemlos wiederholen. Erklärtermaßen stolz auf seine Unberechenbarkeit, führt sich der US-Präsident auf, als wäre nichts dabei, eben mal mit der totalen Zerstörung eines ganzen Landes zu drohen. Sicher, die Provokateure sitzen in Pjöngjang, nicht in Washington. Nur ist dies gewiss nicht der Ton, mit dem sich eine akute Krise entschärfen lässt. BERICHT TRUMP DROHT NORDKOREA . . ., TITELSEITE
Lehrermangel an den Grundschulen, zu viele Bewerber an Gymnasien und Gesamtschulen: Da liegt es nahe, sozusagen umzuschichten und Lehrer von der Sekundarstufe an Grundschulen zu locken, wie es NRW-Schulministerin Gebauer nun tut. Besser als Zwangsabordnungen ist das allemal, obendrein eine Chance für alle, die bisher an weiterführenden Schulen nicht zum Zug kamen. Aber natürlich kann man nicht einfach Erstklässlern Gymnasiallehrer zumuten (umgekehrt vermutlich auch nicht). Gründliche Fortbildungen werden also nötig sein, obwohl viele Schulen nach sofortiger Entlastung rufen.
Gebauer macht mit der Garantie „Festanstellung gegen Grundschulzeit“ihre erste harte Zusage. Man wird sie daran messen. NRW braucht aber nicht nur Lehrer für Grundschulen, sondern auch gegen den Unterrichtsausfall und bei der Verlängerung der Gymnasialzeit. Ganz schön viel Bedarf auf einmal. Bloß mit verlockenden Mails ist der kaum zu befriedigen. Also: Ein pfiffiger Anfang ist gemacht, mehr nicht. Für den Rest braucht es Dutzende weitere solcher Ideen oder viel Geld. Im Zweifelsfall beides. BERICHT
SLehrer gesucht
Neue Drohnen-Regeln
eit jeher sind Menschen vom Fliegen fasziniert, doch einen Pilotenschein und den Unterhalt eines Flugzeugs können sich nur wenige leisten. Hobby-Drohnen mit hochauflösenden Kameras, kinderleichter Bedienung und vergleichsweise günstigen Preisen sind daher zu einer populären Einstiegsdroge geworden. Genau deshalb reichen die Vorschriften der Drohnen-Verordnung noch nicht aus.
Die Daten der Deutschen Flugsicherung sprechen für sich: Jedes Jahr nimmt die Zahl der Behinderungen durch Drohnen im Bereich großer Flughäfen drastisch zu. Glücklicherweise kam es bisher noch zu keiner Kollision. Aber die Warnungen sind eindeutig, wenn der oberste Wächter über die Flugsicherheit in Deutschland von einem „radikal zunehmenden Problem“spricht. Die Politik muss mit einer Registrierungspflicht nachbessern, damit Drohnen-Piloten auf die Gefahren ihres Hobbys aufmerksamer werden und im Unglücksfall für die Strafbehörden identifizierbar sind. Kommt das nicht, wird es die erste Forderung nach einem hoffentlich nie eintretenden Unfall mit einem Verkehrsflugzeug sein. BERICHT DROHNEN BEDROHEN . . ., TITELSEITE