Klub-Besitzer distanzieren sich von Trump
Die NFL-Teams stellen sich geschlossen gegen den US-Präsidenten. Auch NBA-Star Nowitzki äußert sich.
GLENDALE (sid/dpa) Der Besitzer der Dallas Cowboys hat sich dem Protest gegen Donald Trump nach der Attacke des US-Präsidenten auf die Football-Profiliga NFL angeschlossen. Vor dem Spiel seines Teams bei den Arizona Cardinals ging Jerry Jones in der Spielfeldmitte gemeinsam mit seinen Profis auf die Knie. Die Aktion fand statt, bevor die Nationalhymne abgespielt wurde.
Für ihr Verhalten ernteten der milliardenschwere Jones und die Spieler Buhrufe, auch von Fans der Dallas Cowboys. Applaus brandete auf, als eine riesige US-Flagge ausgebreitet wurde. Jordin Sparks sang die Hymne, auf der Hand der Afroamerikanerin war ein Bibelvers geschrieben: „Sprich für alle, die sich selbst nicht helfen können.“
Trump reagierte anschließend auf Twitter: „Die Buhrufe in der NFL waren die lautesten, die ich jemals gehört habe.“Weiter schrieb er: „Aber zur Hymne sind alle aufgestanden. Ein großer Fortschritt – wir alle lieben unser Land.“
Schon seit einiger Zeit gehen Profis aus Protest gegen Rassendiskriminierung und Polizeigewalt bei der Hymne auf die Knie. Der US-Präsident hatte am vergangenen Wochenende Football-Fans dazu animiert, NFL-Spiele zu boykottieren, solange die Proteste der Spieler während der amerikanischen Hymne anhalten, und gefordert, kniende NFL-Profis zu suspendieren.
Nach den Reaktionen der NFLProfis waren am Montag die Basketballer aus der nordamerikanischen NBA an der Reihe. Beim ersten offiziellen Medientag der neuen Saison stellten sich die Teams den Fragen der Medien, nachdem Trump die Einladung an die Golden State Warriors zum Meisterschaftsbesuch im Weißen Haus via Twitter zurückgezogen hatte. LeBron James, der für die Cleveland Cavaliers auf Punktejagd geht, betonte, die Menschen regierten das Land, nicht eine einzelne Person – schon gar nicht Trump. Er nannte Trump allerdings nicht beim Namen, sondern bezeichnete ihn nur als „der Typ“.
„Er verhält sich wie ein Sechstklässler, der in seinem Hinterhof eine Party veranstalten will und feststellt, dass jemand nicht kommen will und ihn deshalb wieder auslädt“, sagte Gregg Popovich, Trainer der San Antonio Spurs.
Basketball-Star Dirk Nowitzki zeigte sich nach dem scharfen verbalen Angriff von US-Präsident Donald Trump auf US-Sportler und der Debatte um Rassismus enttäuscht. „Es ist fast 2018. Du hoffst, dass solches Zeug nicht mehr Thema in den Nachrichten oder generell ein Thema wäre“, sagte der 39-Jährige zum Trainingsauftakt seiner Dallas Mavericks.