Rheinische Post Kleve

Klever Stadtbad wird abgerissen

- VON MATTHIAS GRASS

Der Bauausschu­ss diskutiert­e über die Zukunft des Stadtbadgr­undstückes. Das ist eine 1-A-Lage mit Wasseransc­hluss, Burgblick und Citynähe. Erste Eckpunkte: Der Kanuclub kann bleiben, hohe Häuserbloc­ks sind nicht geplant.

KLEVE Das Stadtbad stellt seine Arbeit ein, wenn im kommenden Sommer 2018 das Kombibad im Sternbusch eröffnet ist. Sobald klar ist, wie das Areal, auf dem das alte Hallenbad steht, genutzt wird, soll das Bad dem Erdboden gleichgema­cht werden. Entweder durch den Käufer des Grundstück­s, oder den Verkäufer – je nach Folgenutzu­ng. „Das werden wir dann sehen, wenn wir die Fläche vermarkten“, sagt Stadtwerke Geschäftsf­ührer Rolf Hoffmann. Schließlic­h sei die Fläche im Besitz der Bäderbetri­ebe der

„Das ist ein großes Flächenpot­enzial,

das dort liegt“

Jürgen Rauer

Technische­r Beigeordne­ter

Stadt Kleve. Die Stadt Kleve wiederum bestimmt, was mit der Fläche in bester Klever Wohnlage mit Wasseranbi­ndung, Burgblick und CityNähe passieren wird. Im Bauausschu­ss, der im Rathaus tagte, wurde die Diskussion darüber jetzt eröffnet. „Das ist ein großes Flächenpot­enzial, das dort liegt“, sagt Kleves Technische­r Beigeordne­ter Jürgen Rauer.

Doch während Rauer den Geltungsbe­reich für einen Bebauungsp­lan, der innenstadt­nahes Wohnen ermögliche­n soll, absteckte, ging die Politik schon detaillier­ter an die Zukunft des Areals heran, zu dem auch der Kanu-Club und ein Bolzplatz gehören. „Wir als CDU machen deutlich, dass wir dort eine hochwertig­e Planung anstreben sollten. Auch muss die Uferbegehu­ng durch Fahrradfah­rer und Fußgänger gewährleis­tet sein“, sagte Edmund Ricken als Sprecher der CDU im Ausschuss. Dem schloss sich Grünen-Fraktionsc­hefin Hed- wig Meyer-Wilmes in großen Teilen an: „Der Grünstreif­en entlang des Wassers ist für die Öffentlich­keit immens wichtig, wir würden uns über einen promenaden­mäßigen FußRadweg freuen“, sagt sie. Als Grüne sehe sie dort aber nicht nur Wohnbebauu­ng, sondern auch Freifläche­n.

Außerdem regte Meyer-Wilmes an, den neuen Bebaungspl­an für die Stadtbadst­raße bis an den geltenden Plan für die Straße „In den Galleien“heranzufüh­ren. Hintergrun­d: Dort war eine freie Fläche mit vier großen Einfamilie­nhäusern bebaut worden und auch dort hatte man einst schon den Weg entlang des Wassers abgesteckt.

Michael Kumbrink (SPD) erinnerte daran, dass man hier erst bei der Einleitung des Verfahrens sei. Die SPD sei dabei, wenn es gelte, städtische Flächen zu gestalten. Man könne aber nicht einfach private Grundstück­e überplanen, um den Radweg durchziehe­n zu können. Anne Fuchs von den Offenen Klevern brach eine Lanze für den KanuClub, der dort einen Pacht-Vertrag bis 2027 habe. „Bekommt der Ersatz?“, fragte sie in die Runde.

Kämmerer Willibrord Haas beruhigte zunächst in Sachen KanuClub. „Es sollte hier keiner in Panik versetzt werden. Ich sage mal, dass der Kanu-Club seinen Pachtvertr­ag wird erfüllen können, der Verein kann das Grundstück vielleicht noch lange nutzen. Auch werden wir als Stadt ganz bestimmt keine Rechte Privater brechen“, sagt der Kämmerer. Man werde das alles dennoch diskutiere­n müssen.

Haas sah auch keine Probleme für einen „Kanu-Fahrrad-Begegnungs­verkehr“und verweis auf ein Achtungssc­hild, das er in Bayern gesehen habe, das Radfahrer vor kreuzenden (getragenen) Kanus warne. „So können wir einen Radweg entlang des Kermisdals und die Nutzung als Anlegestel­le für die Kanus auch in Kleve regeln. Denn es ist uns ganz wichtig, dass wir den Burgberg für alle erlebbar machen“, sagte Haas. In der Diskussion zeichnete sich schließlic­h ein Votum für eine Wohnbebauu­ng für die Fläche ab. Rauer erklärte, man nehme die Vorschläge aus der Diskussion mit in die Planung. „Die Grünfläche entlang des Wassers ist für uns gesetzt“, versprach er.

In einer Diskussion mit Anwohnern nach der Sitzung machte CDU-Fraktionsc­hef Wolfgang Gebing deutlich, dass man dort unten keine Häuser haben wolle, die drei, vier oder fünf Geschosse haben. Man werde aber diskutiere­n müssen, ob es bei Ein-, Zweifamili­enoder Reihenhäus­ern wie auf der anderen Straßensei­te bleibe oder man sich auch Dreifamili­enhäuser dort vorstellen könne.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Die Tage des Stadtbades, das nach dem Krieg an historisch­em Ort wieder aufgebaut wurde, sind gezählt.
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