Mit „Flüstersitzung“zurück zu den Wurzeln des Karnevals
GOCH (RP) Wohltuend leise zurück zu den Wurzeln und dabei die karnevalistische Zukunft gestalten. So könnte man die Zielsetzung der Gocher Karnevalsgesellschaft Vrouwenpoort und ihrer ersten „Flüstersitzung“zusammenfassen.
In der Session nach der erfolgreichen Prinzengestellung ruht sich die Vrouwenpoort nicht aus, sondern versucht neue Akzenten zu setzen. Dabei sollen sich traditionelle Werte rund um den Karneval besser vermitteln lassen, ohne in einer sich ständig schneller drehenden Spaßgesellschaft unterzugehen.
„Flüstersitzung“hieß deshalb das Motto, unter dem erstmalig eine neu gestaltete Sitzung im Poorte Jäntje abgehalten wurde. Ganz nah an den Gästen bleiben und ohne Mikrofone und Technik auskommen war angesagt und wurde unter der Leitung von Heiner Terbuyken in ein Programm bestehend aus (Mit-)Singnummern und Büttenreden eingebettet.
Mit der beabsichtigten räumlichen Enge, aber auch einer begrenzten Anzahl von Sitzplätzen entwickelte sich schnell eine Art gemütliches Wohnzimmergefühl bei allen Beteiligten.
Jörg Lang, Rob Miesen, Achim Verrieth und „Teki“Tekath gelang es mit ihren Vorträgen ebenso die volle Aufmerksamkeit und Begeisterung der Zuschauer zu erreichen, wie es K6 in krankheitsbedingter Fünferformation erreichte, mit einer Zusammenstellung traditioneller Karnevalslieder ohne Verstärker und Mikrofon die Gäste zum Mitsingen zu animieren.
Mit Jürgen Hemmers in musikalischer Begleitung von Klara Achten auf dem Akkordeon wurde dann endgültig die karnevalistische und gesellige Mitsingphase der Veranstaltung eingeleitet.
Insgesamt wurde das neue Konzept „Flüstersitzung“von Beginn an hervorragend angenommen. Nicht nur die Gäste, auch die Akteure waren mit karnevalistischer Begeisterung dabei und gaben den Vrouwenpoort-Verantwortlichen genug Rückenwind mit auf den Weg, damit eine Veranstaltung wie die „Flüstersitzung“in Goch keine Eintagsfliege bleibt.
Helmut Rother, im Vorjahr noch als Gardist mit dem VrouwenpoortPrinzenpaar unterwegs, bilanzierte nach der Premieren-Sitzung: „In Zeiten, in denen man sich als kleiner Karnevalsverein mit begrenzten ehrenamtlichen Möglichkeiten im immer intensiveren Wettbewerb mit einer stetig wachsenden Anzahl von professionellen Großveranstaltungen wiederfindet, gilt es neue Wege und Ansätze zu finden. In eben diesen Zeiten, in denen bei professionellen Großveranstaltungen der karnevalistische Anlass und die karnevalistische Gestaltung mehr und mehr in den Hintergrund tritt und sich Unterschiede zu den rein partymotivierten Großveranstaltungen immer mehr in Grenzen halten, ist ein karnevalistischer Zwischenruf im Flüsterton ein möglicher Ansatz, um Aufmerksamkeit für den Bezug zum ursprünglichen karnevalistischem Spaß an der Freud wieder in Erinnerung zu rufen.“