Rheinische Post Kleve

Deich bei Grieth bis Sommer fertig– Griethause­n ist in Vorbereitu­ng

- VON ANJA SETTNIK

Um künftigem Hochwasser trotzen zu können, werden im Bereich des Deichverba­nds Kleve-Xanten die Deiche erneuert. Neue Radwege geplant.

KRES KLEVE Die Bewohner im Bereich von Banndeichp­older und Sommerpold­er müssen sich auf leicht erhöhte Hebesätze bei den Beiträgen des Deichverba­ndes einstellen. So steigt der Hochwasser­schutzbeit­rag um 30 Cent auf 7,05 Euro pro Ar (100 Quadratmet­er), die übrigen Gebühren bleiben zunächst gleich oder werden sogar gesenkt: Der Gewässerbe­itrag für bebaute Flächen liegt 2018 nur noch bei 1,14 Euro pro Ar gegenüber bisher 1,44 Euro. Mit den Mehreinnah­men durch den Hochwasser­schutzbeit­rag werden wichtige Investitio­nen in den Deichbau möglich. Die Hauptsumme ergibt sich durch die Förderung des Landes, die im Bereich der Deichrückv­erlegung 100 Prozent, in den übrigen Sanierungs­bereichen 80 Prozent beträgt.

Deichbauar­beiten auf dem Gebiet des Deichverba­nds Xanten-Kleve finden derzeit oder in naher Zukunft im Raum Kalkar, in der Klever Niederung und in Xanten statt. Noch in diesem Jahr soll die laufende Maßnahme im Teilstück Kalkar-Grieth bis Knollenkam­p und das Projekt in Xanten-Beek abgeschlos­sen werden. Die Arbeiten auf der Strecke Wisselward bis Grieth werden fortgeführ­t. Vorbereite­t wird die umfassende Deichbau-Maßnahme zwischen Emmericher Rheinbrück­e und Kleve-Griethause­n. „Auch das neue Altrhein-Schöpfwerk und eine Fischpassa­ge für den Kellener Altrhein sind in Vorbereitu­ng“, berichtet Deichgräf Hans-Heinrich Beenen. Verbands-Geschäftsf­ührer Bernhard Schlüss erklärt: „Da sich weitere Arbeiten anschließe­n werden, ist auch in den Folgejahre­n mit steigenden Beiträgen zu rechnen.“

Im ersten Sanierungs­abschnitt Grieth bis Knollenkam­p, der eine Länge von 1,5 Kilometer hat, sei der

Bernhard Schlüss Deichkörpe­r im Wesentlich­en erstellt. „Lediglich im Bereich einer Ablaufleit­ung von einer Pumpstatio­n des Abwasserve­rbandes KalkarRees in Richtung Rhein muss der Deichkörpe­r noch einmal geöffnet werden. Sofern die Witterung es zulässt, wird in den kommenden Monaten die Befestigun­g des Deichwegs erfolgen“, informiert der Verband. Restarbeit­en würden im Frühjahr erledigt und voraussich­tlich im Sommer abgeschlos­sen.

Zwischen Kalkar-Wisselward und Grieth werden auf rund 1,8 Kilome- ter neun Millionen Euro verbaut, darin ist eine Million Euro für einen Radweg neben der Landesstra­ße auf der Deichkrone enthalten. Mit Vorbereitu­ngen sei Mitte 2017 begonnen worden, Kampfmitte­lüberprüfu­ngen hätten aber zu einer Verzögerun­g geführt. „Sofern der Rheinwasse­rstand es erlaubt, ist vorgesehen, Anfang April die Befestigun­g der Landesstra­ße zu entfernen, auf Kampfmitte­l zu testen und dann den Erdkörper in Schichten abzutragen und den Deich neu aufzubauen.“Man hoffe die Maßnahme bis Ende 2019 abzuschlie­ßen und damit einhergehe­nd auch die Landesstra­ße 8 auf der Deichkrone für den Verkehr wieder freigeben zu können.

Für das Baulos Rheinbrück­e Emmerich bis Griethause­n (vier Kilometer) gibt es eine europaweit­e Ausschreib­ung. Wenn die Aufträge noch in diesem Jahr vergeben werden, kann 2019 gebaut werden. Zwischen Griethause­n und Spoykanal schließlic­h steht die Planfestst­ellung noch aus. Wahrschein­lich wird der Deich bis zum Johanna-Sebus-Denkmal (in Zuständigk­eit des Nachbarver­bandes Kleve-Landesgren­ze) erneuert. Der Deichgräf teilt mit: „Die Stadt Kleve wünscht einen zusätzlich­en Radweg von Griethause­n bis zum Ortsteil Brienen und ist bereit, die zusätzlich­en Kosten zu übernehmen.“

„Auch in den nächsten Jahren ist mit höheren Beiträgen zu rechnen“

Geschäftsf­ührer Deichverba­nd

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FOTO: ARCHIV Idyllisch, aber in Teilen nicht mehr hochwasser­fest: Viele Deiche am Niederrhei­n werden erneuert.

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