Keppelner Landjugend bangte um ihre Scheunenfete
UEDEM-KEPPELN (nik) Fast ist es ein Pflichttermin für die feierfreudige Jugend – und beinahe wäre die rauschende Party ausgefallen. Weil ein pflichtbewusster Beamter der Klever Kreisverwaltung Anstalten machte, die bestehenden Sicherheitsbestimmungen sehr eng auszulegen. Bei einem Kontrollbesuch am Samstagvormittag hatte er an- gedeutet, der Keppelner Landjugend die Genehmigung für ihre Scheunenfete zu versagen. Das versetzte halb Keppeln in Aufregung und rief allerlei Unterstützer auf den Plan. Letztlich fand die Veranstaltung dann doch statt – und fürs nächste Jahr muss sich die Landjugend wohl etwas einfallen lassen. Die Maschinenhalle des Lohnunter- nehmens Johannes Hunzelar am Totenhügel ist eine der Adressen, die bei der Jugend hoch im Kurs steht. Junge Leute bis Ende 20 strömen aus Kalkar, Bedburg-Hau, Goch, Weeze und Kleve herbei, um zu feiern, wenn zum „Möhneball verkehrt“eingeladen wird.
„Verkehrt“, weil an diesem Abend die Männer aufgefordert sind,sich als alte Weiber zu verkleiden. Damit es in der im Regelfall ungeheizten Halle nicht zu ungemütlich ist, wird aus stabiler Plane eine dämmende Zwischendecke eingezogen. Und diese Folie ist das Problem. Sie ist offenbar zu leicht entflammbar.
Auch Uedems Bürgermeister Rainer Weber kam vorbei, um zu gucken, wie er helfen könne. „Es wur- de aufgebaut wie im Jahr vorher, und es gibt eine temporäre Baugenehmigung, die auch schon 2600 Euro gekostet hat. Ordnungsamt und Feuerwehr sind zur Stelle.“Mit seiner Überzeugung, dass die Genehmigung des Kreises noch pünktlich käme, behielt er Recht. Gegen 18 Uhr gab der Kontrolleur seine Zustimmung. Dominik Voss, der Vor- sitzende der Keppelner Landjugend, freut sich ebenso wie Kollege Mario Baaden. Aber er sorgt sich, wie es weiter gehen soll. „Die Auflagen zu erfüllen wird jedes Jahr teurer.“Bürgermeister Rainer Weber will mit den Fachleuten des Kreises ein Gespräch führen, um für die Zukunft die Planungssicherheit zu erhöhen.