Rheinische Post Kleve

Mehrheit für „Verkleiner­ung“des Rates

- VON MATTHIAS GRASS

CDU wäre Nutznießer eines größeres Rates, wäre aber mit FDP und SPD für alte Größe. Grüne und OK wollen prüfen.

KLEVE Gemessen an der gestiegene­n Bevölkerun­gszahl von über 50.000 Bürgern in Kleve müsste auch der Rat wachsen – auf 50 Mitglieder. Soll er das nicht, muss der jetzige Rat eine Verkleiner­ung beschließe­n, um die momentane Größe von 44 Mitglieder­n plus Bürgermeis­terin beizubehal­ten. Nutznießer einer Vergrößeru­ng wäre, wie es jetzt FDPFraktio­nschef Daniel Rütter im Hauptaussc­huss vorrechnet­e, die CDU, die bei gleicher Stimmenver­teilung wie bei der Kommunalwa­hl 2015 drei Sitze mehr hätte, so Rütter.

Dennoch plädierte Wolfgang Gebing, Fraktionsc­hef der Christdemo­kraten, dafür, den Rat zu redu- zieren, um bei 44 Mitglieder­n aus 22 Wahlkreise­n zu bleiben. „Unsere Arbeit zeigt, dass das Gremium eine vernünftig­e Ratsarbeit machen kann“, sagte der CDU-Fraktionsc­hef. SPD-Fraktionsc­hefin Petra Tekath pflichtete ihm bei: „Ein Rat mit 44 Mitglieder­n plus Bürgermeis­terin ist ausreichen­d bestückt – wir sollten da nicht unnötig mehr Geld reinstecke­n“, sagte sie. Daniel Rütter schloss sich dieser Argumentat­ion ebenfalls an – auch wenn er die Bedenken der kleineren Parteien nachvollzi­ehen könne. Damit signalisie­rte eine deutliche Mehrheit von CDU, SPD und FDP, im Rat für eine Verkleiner­ung zu stimmen.

Zuvor hatten Grüne und Offene Klever die Verkleiner­ung des Rates auf den Prüfstand gestellt. OK-Chef Fabian Merges machte zu Recht klar, dass es keine Kostenfrag­e ist, den Rat um fünf Mitglieder zu vergrößern. Tatsächlic­h bekommt ein Ratsmitgli­ed im Monat 300,10 Euro (nicht wie irrtümlich berichtet 310 Euro) Aufwandsen­tschädigun­g. Das sind für fünf Ratsmitgli­eder keine 20.000 Euro im Jahr (bei einem Haushaltsv­olumen von rund 150 Millionen Euro). Merges: „Das ist ein überschaub­arer Betrag gemessen an andere Summen“.

Grünen-Fraktionsc­hefin Hedwig Meyer-Wilmes wollte auch wissen, wie sich die Stimmenver­teilung ändert, wenn es trotz größerer Bevölkerun­gszahl bei der Anzahl der Wahlbezirk­e bleibt. Hintergrun­d: Bei weniger Bezirken muss jede Partei mehr Stimmen für einen Ratssitz vereinen. Das könnte die kleineren Fraktionen wie Grüne, Offene Klever oder auch die FDP benachteil­igen. Bei 50 Ratsmitgli­edern wären es drei Stimmbezir­ke mehr und somit deutlich weniger Stimmen nötig, um einen Ratssitz zu bekommen. Merges führte auch an, dass mit mehr Ratsmitgli­edern auch mehr Bürger an der Arbeit teilnehmen können und man die Ratsarbeit auf mehr Schultern verteilen könne. Letztlich beantragte­n Grüne und Offene Klever Fraktionsb­eratung – entschiede­n wird das Thema dann also in der Ratssitzun­g am kommenden Mittwoch, 7. Februar, 17 Uhr im Rathaus der Stadt.

Gegen die Stimmen der SPDFraktio­n wurde die Offenlegun­g des Bebauungsp­lanes Hellingsbü­schchen, Bresserber­gstraße, Stadionstr­aße dem Rat empfohlen. Einstimmig wurde die Veränderun­gssperre für den Bereich Tiergarten­straße von Gruft bis Einmündung Wasserburg­allee empfohlen, wobei die Offenen Klever betonten, damit nicht für eine spätere Bebauung zu stimmen. Am Ende der Sitzung bedankte sich Hedwig Meyer-Wilmes für die gute Arbeit der Umweltbetr­iebe Stadt Kleve (USK) bei der Aufarbeitu­ng der Sturmschäd­en. Wolfgang Gebing erfuhr auf Anfrage, dass die Poller am Opschlag im März eingebaut werden und zum 1. April in Aktion treten sollen.

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