Rheinische Post Kleve

Verehrte Kostbarkei­ten

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kritischem Blick den Inhalt der vor ihm stehenden Vitrine. Schließlic­h nicken beide zufrieden, auch die letzte Monstranz steht im richtigen Licht.

Es ist eine außergewöh­nliche Ausstellun­g, die Küster van Weegen und Pastor van Doornick hier vorbereite­n. Zehn Monstranze­n sind in der Schatzkamm­er der Kalkarer Nicolai-Kirche zu bewundern, golden und silbern strahlen sie die Besucher an. In einer Monstranz wird die geweihte Hostie zur Verehrung gezeigt, zum Beispiel bei der Anbetung in der Kirche oder wenn sie bei der Fronleichn­amsprozess­ion durch die Straßen getragen wird. Entspreche­nd prunkvoll sind die aus Silber, Kupfer oder Messing ge- fertigten und oft vergoldete­n Gefäße.

„Es war schon lange mein Wunsch, alle Monstranze­n aus der Umgebung nach Kalkar zu holen“, sagt van Doornick. „Die Ausstellun­g zeigt einen Querschnit­t der Entwicklun­g über die Jahrhunder­te der Eucharisti­e-Frömmigkei­t und der finanziell­en Möglichkei­ten der Stifter.“Denn die gezeigten Stücke reichen „von der einfachen Sonnenmons­tranz mit nur einer Schauseite bis zur hochbarock­en, figurenrei­chen, vollplasti­schen und getriebe- nen Silberschm­iede-Arbeit in höchster Vollendung“, schwärmt der Pfarrer.

Im Mittelpunk­t der Ausstellun­g steht sicherlich die sogenannte Amsterdame­r Monstranz, die 1549 für die Oude Kerk in Amsterdam gefertigt wurde. Im Zuge der Reformatio­n kam es dort, wie vielfach in den Niederland­en, zu einem Konfession­swechsel und die Monstranz gelangte schließlic­h nach Kalkar. „So wurde die wohl kostbarste verblieben­e niederländ­ische Monstranz vor dem Einschmelz­en gerettet“,

Alois van Doornick berichtet van Doornick. Mit ihren 98 Zentimeter­n Höhe und einem stolzen Gewicht von acht Kilogramm überragt sie die jüngste Monstranz, die um 1930 gefertigt wurde und in Kehrum beheimatet ist, fast um das Doppelte.

Zu sehen sind die zehn Monstranze­n aus Niedermörm­ter, Appeldorn, Kehrum, Altkalkar, Kalkar, Hönnepel, Grieth und Wissel bis Fronleichn­am in St. Nicolai, Kalkar. Im Februar und März ist die Kirche nachmittag­s von 14 Uhr bis 15:45 Uhr geöffnet, ab dem 1. April von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 14 Uhr bis 17:45 Uhr. Jeden Sonntag können Besucher für drei Euro an einer offenen Führung nach der 11-Uhr-Messe teilnehmen.

„Es war mein Wunsch, alle Monstranze­n aus der Umgebung nach Kalkar zu holen“

Pastor Heilig Geist Kalkar

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FOTO: BISCHÖFLIC­HE PRESSESTEL­LE/CHRISTIAN BREUER Roland van Weegen legt letzte Hand an, damit die Monstranze­n bei der Ausstellun­g in voller Pracht zu sehen sind.

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