Gemeindeversammlung und eine Prise Nostalgie
KALKAR (RP) Die evangelische Kirchengemeinde Kalkar lädt zu ihrer Gemeindeversammlung für 25. Februar, direkt im Anschluss an den Gottesdienst (Beginn 10.45 Uhr) ins Gemeindehaus, Kesselstr. 5 ein. Hier werden alle Interessierten zu Themen und Aktivitäten der Gemeinde informiert und haben die Gelegenheit Fragen zu stellen und Anregungen zu geben. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird Hartmut Kienel seine Schrift zur Geschichte der evangelischen Volksschule Kalkar vorstellen. Kienel ist der Sohn des langjährigen Leiters der evangelischen Volksschule. Im Gespräch können Erinnerungen an die Schulzeit ausgetauscht werden.
Rollenspiel
Nächste Woche ist es soweit: Die „tollen Tage“stehen wieder vor der Tür. Die närrische Session nimmt ihren Lauf, den einen freut’s, die anderen nehmen reiß aus, aber in jeden Fall wird närrisches Treiben auch am Niederrhein hörbar und sichtbar. Masken, Kostüme, „Rollenspiele“spielen dabei für viele eine große Rolle: Wir verstecken uns hinter der Maske oder dem Kostüm und probieren im Kontakt mit anderen eine andere Rolle aus, trauen uns was, was wir uns sonst nicht trauen, testen sozusagen „heimlich“an, wie es wäre, mal jemand anderes zu sein, als wir sind und spielen buchstäblich mal eine andere Rolle als die, die sonst unser Leben bestimmt.
Und das ist ja oft nicht einmal nur eine, sondern es sind viele, beruflich und privat, so dass viele Menschen sich fragen: Gibt es mich selbst (!) überhaupt in all dem? – oder gibt es nur die Rollen, die ich spiele? Wo ist denn da der Kern, wer bin ich wirklich, was macht mich im Inneren aus, was ist meine Mitte, was hält mich zusammen, in all den Rollen? Jede und jeder muss da die Antwort für sich selber finden, hier sind wir unvertretbar. Niemand kann uns dies abnehmen und die Antwort fällt nicht immer leicht, jungen Menschen per se nicht, aber anscheinend zunehmend auch Erwachsenen.
Mir selbst hilft auch mein Glaube – wenigstens ein Stück – dabei: „Ich weiß es grad‘ nicht so genau, lieber Gott, wer ich wirklich bin – aber ich glaube: Du weißt es – und das ist schon mal gut. Du musst es ja auch wissen, Du hast mich schließlich gemacht, und es tut mir echt gut, darauf vertrauen zu können, dass wenigstens einer mein wahres Gesicht kennt. Und dieses Gesicht nicht nur kennt, sondern auch noch liebt und nicht verwirft. „Herr, Du erforschest mich und kennst mich, Du verstehst meine Gedanken von ferne – so kann man lesen im 139. Psalm der Bibel. Und dann weiter: „Denn du hast mich gebildet im Mutterleibe, es war Dir mein Gebein nicht verborgen, da ich im Verborgenen gemacht wurde.“Und: „Ich danke Dir dafür, das ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, das erkennt meine Seele.“
Das reicht mir eigentlich schon, um mich wieder ins Leben zu stürzen, sei es das „wahre“oder das „närrische“. Sich selbst suchen und finden, das ist auf diese oder andere Weise jede Mühe wert. Aber wenn’s hart auf hart kommt und der Erfolg sich par tout nicht einstellen will - dann ist für mich ein Anker, wissen zu dürfen, dass ich längst gefunden bin!