Käserei investiert 5 Mio. Euro in Nütterden
Die Biokäserei Aurora errichtet ein neues Produktionsgebäude im Gewerbegebiet Hammereisen. Das Geld für den Bau einer Besuchertribüne kam über Crowdfunding in nur einem Tag zusammen. Auch ein Ladenverkauf ist geplant.
KRANENBURG-NÜTTERDEN Das ist doch alles Käse! Was sonst eher abwertend gemeint ist, beschreibt ziemlich treffend, was in der Reiferei der Firma Aurora zu sehen ist. Denn die Biokäserei lagert dort in Hochregalen um die 150.000 Kilogramm Gouda. Produziert werden die Laibe im niederländischen VenZelderheide – noch. Denn Aurora will die Produktion auf die andere Seite verlagern, dorthin, wo sich jetzt bereits das Käselager befindet, im Gewerbegebiet Hammereisen in Nütterden.
„Wir sind ganz aus dem Häuschen, dass wir den Betrag innerhalb eines Tages erreicht haben“
Das Unternehmen wurde 1980 unter dem Namen De Dageraad von Harry und Janny ten Dam in VenZelderheide bei Gennep, unweit von Kleve, gegründet. 2012 errichtete die Firma das Käselager im Hammereisen. Inzwischen, 38 Jahre später, hat sich De Dageraad zu einem florierenden Familienunternehmen entwickelt. Unter dem Namen Aurora arbeiten die Eltern zusammen mit ihren Kindern Manon, Tim und Daan und haben das Unternehmen zu einem innovativen Betrieb ausgebaut. Die Produktion in VenZelderheide zählt zehn Mitarbeiter, in Nütterden arbeiten neun Menschen. Von dort aus werden die Produkte auch ausgeliefert.
Aurora produziert Bio-GoudaKäse aus Kuh-, Ziegen- und Schafmilch, der sowohl in verschiedenen Altersstufen als auch mit Kräutern und naturell erhältlich ist. Vom ersten Tag an verarbeitet Aurora nur Bio-Milch. Die stammt von Vieh aus regionalen Betrieben, sowohl auf deutscher als auch auf holländischer Seite. Die Kunden sind zu 80 Prozent deutsch, beliefert werden
DManon ten Dam
Geschäftsführerin
ie Eltern-Initiative in Kleve ist absolut zu begrüßen – macht sie doch auf ein Versorgungsproblem im Bereich der kinderärztlichen respektive allgemeinen fachärztlichen Versorgungsbereiche aufmerksam: die Unterversorgung aufgrund der ländlichen Verhältniszahlen Einwohner zu Arzt. Nehmen wir die aktuellen Zahlen im augenärztlichen Bereich. Hier haben im Kreis Kleve meist Bioläden. „Wir sind gerade dabei, ein Vertriebsnetz für Supermärkte aufzubauen“, sagt Tim ten Dam (30), der einer von drei Geschäftsführern ist.
Aurora ist, dank der steigenden Nachfrage an Bio-Käse und BioProdukten im Allgemeinen, stetig gewachsen. Um auf dieses Wachstum reagieren zu können, hat das Unternehmen mit dem Bau der neuen Käserei begonnen, die die Produktionskapazität um das Dreifache erhöhen soll. Diese Käserei wird direkt an das bereits bestehen- die niedergelassenen Augenärzte 20.664 Patienten zu versorgen, in Düsseldorf aber nur 13.399.
Diese Diskrepanz besteht in jedem allgemein fachärztlichen Versorgungsbereich und führt daher auf dem Land zu deutlich längeren Wartezeiten. Die propagierte Zweiklassenmedizin mit langen Wartezeiten ist also eher dem Stadt-Land Versorgungsgefälle geschuldet als der medizinischen Betreuung. de Käselager im Gewerbegebiet Hammereisen in Nütterden angebaut. Fünf Millionen Euro investiert Aurora in das Großprojekt, das Ende dieses Jahres abgeschlossen sein soll. „Dann wollen wir mit der Käseproduktion in Nütterden beginnen“, sagt Tim ten Dam.
Neben Lager und Produktionshalle will die Käserei einen eigenen Laden errichten, in dem sich jeder mit den Produkten eindecken kann, die nebenan hergestellt werden. Ein weiterer Bestandteil des Vorhabens ist die Errichtung eines Besucherbe-
In jedem allgemeinen fachärztlichen Versorgungsbereich, gemeint sind Kinderärzte, Gynäkologen, Chirurgen, Hautärzte, Urologen, Orthopäden und Psychotherapeuten, sind die Versorgungsbereiche gesperrt, also aufgrund der verzerrten Versorgungszahlen kann sich kein weiterer Kollege niederlassen. Gegen diese nicht plausible Quotierung wendet sich die Elterninitiative zu Recht. reichs mit einer Tribüne. „Von dort können unsere Gäste einen guten Einblick in die laufende Produktion erhalten“, sagt Tim ten Dam. „Wir wollen diese Räumlichkeiten dann vor allem für Führungen von Kinder- und Jugendgruppen, aber auch für Kunden und generell Interessierte öffnen“, erläutert der Geschäftsführer weiter.
Das Geld für die Errichtung des Besucherbereichs nahm die Firma über eine Crowdfunding-Plattform ein. 235 Menschen gaben Beträge in unterschiedlicher Höhe, so dass
Im hausärztlichen Bereich stellt sich das Problem aber anders dar. Hier haben nach einem Beschluss des GBA laut der aktuellen Bedarfsplanungsrichtlinien vom 1. Januar 2013 bundeseinheitlich weit alle hausärztlichen Kassensitzinhaber 1671 Einwohner zu versorgen, unabhängig von Stadt oder ländlichem Kreis. Das Problem hier sind die jetzt schon hohen Zahlen freier, also nicht besetzter Kassensitze, zum 350.000 Euro zusammenkamen – innerhalb von nur 24 Stunden. Geschäftsführerin Manon ten Dam: „Wir sind ganz aus dem Häuschen, dass wir den Betrag schon innerhalb eines Tages erreicht haben.“
Als Gegenleistung für ihr Engagement hat Aurora den Investoren eine Rendite von 5,2 Prozent versprochen. „Innerhalb von fünf Jahren wird das Geld zurückgezahlt sein“, sagt Tim ten Dam. Wenn dieser Plan aufgeht, dürfte das für die Investoren alles andere als Käse sein.
Politik und Kassen müssen Ärztemangel bekämpfen
Beispiel in Kleve 7 und in Goch 8,5 freie Hausarztsitze. Und diese Zahlen werden sich aufgrund der überalterten Kollegenschaft sowohl im Facharzt – als auch im Hausarztbereich rasch verschlechtern.
Es ist also Aufgabe von Politik und Kassen, einerseits die Versorgungsgrade im allgemeinfachärztlichen Bereich dem tatsächlichen Versorgungsbedarf anzupassen und andererseits im hausärztlichen Bereich die Attraktivität der Niederlassung deutlich zu erhöhen. Daneben stellen Budgetierungen, Regresse und hoher Verwaltungsaufwand immer häufiger Gründe gegen eine Niederlassung dar. Eine Verbesserung der Infrastruktur und Unterstützung der Familie wird ebenso vom ärztlichen Nachwuchs erwartet. WOLFRAM ALTHOF, VORSITZENDER ÄRZTEKAMMER KREIS KLEVE