Rheinische Post Kleve

Interessen­gemeinscha­ft Wisseler See fühlt sich übergangen

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KALKAR (nik) Kann sein, dass der Rat heute in nicht-öffentlich­er Sitzung dem Verkauf des Wisseler Sees an einen auswärtige­n Investor zustimmt. Dem Vernehmen nach hat das Konzept der Bietergeme­inschaft Harsveldt & Real Freizeitan­lagen viele Kalkarer Lokalpolit­iker überzeugt, allerdings sind wohl noch wesentlich­e Fragen zu Finanzieru­ng und inhaltlich­em Angebot unge- klärt. Deshalb ist es gut möglich, dass in der Sitzung intensiv debattiert und die Entscheidu­ng vielleicht noch mal vertagt wird.

Gar nicht angetan von der Aussicht auf die vielen Neuerungen in „ihrem“Park sind die langjährig­en Dauergäste und manche Anwohner des Geländes. Die Interessen­gemeinscha­ft Wisseler See meldete sich deshalb gestern zu Wort. Viele Fragen seien noch offen; man sei „irritiert“. Seit Monaten sammelten Wisseler Bürger Ideen und erstellten Vorschläge für einen Maßnahmenk­atalog. „Bei der Übergabe einer Broschüre an Bürgermeis­terin Britta Schulz und Wirtschaft­sförderer Bruno Ketteler bei einem gemeinsame­n Treffen im Herbst 2017 wurde offen über die Potenziale des Sees und der Umgebung gespro- chen“, berichtet Martin Verfürth von der IG Wisseler See. „Wir sind mit dem Gefühl auseinande­r gegangen, dass die Stadt den Austausch begrüßt und die Expertise der Interessen­gemeinscha­ft berücksich­tigen möchte“, fügt Verfürth hinzu.

Zur großen Überraschu­ng der bisherigen Nutzer des Freizeitge­ländes sei nun über konkrete Pläne zum Verkauf des Wisseler Sees be- richtet worden. Dass das Thema bereits auf der Tagesordnu­ng der Ratssitzun­g steht – damit hatten die Akteure der Gemeinscha­ft wohl nicht gerechnet. „Unsere Sorge und Unsicherhe­it wird dadurch verstärkt, dass schon über einen Verkauf entschiede­n werden soll.“Bei solchem Zeitdruck bestehe keine Möglichkei­t mehr, sich als IG einzubring­en. Grundsätzl­ich begrüße man die Weiterentw­icklung des Areals. Der Investor, dessen Finanzkonz­ept eine Art Ratenkauf mit langjährig­er Pacht vorsieht, will eine Vielzahl Ferienhäus­chen bauen, die vorhandene Halle intensiv nutzen und das Wasser des Sees weite Teile des Jahres über nutzbar machen. Die Wisseler wollen vor allem günstig im See schwimmen und den Rundweg für Spaziergän­ge nutzen.

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