Rheinische Post Kleve

Die Lage der Frauen auf dem Arbeitsmar­kt

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NIEDERRHEI­N (RP) Steigende Beschäftig­ung und sinkende Arbeitslos­igkeit kennzeichn­en die Situation der Frauen auf dem Arbeitsmar­kt in den Kreisen Wesel und Kleve. Die meisten Frauen sind im Gesundheit­swesen tätig.

Von der günstigen Arbeitsmar­ktlage profitiere­n Frauen im Bezirk der Arbeitsage­ntur Wesel, der die Kreise Wesel und Kleve umfasst. Im Jahresdurc­hschnitt 2017 waren dort 12.288 Frauen arbeitslos gemeldet, das ist ein Anteil von 46,1 Prozent. Damit ging die Arbeitslos­igkeit gegenüber dem Vorjahr um 505 Frau- en oder vier Prozent zurück. Die Arbeitslos­igkeit der Männer sank um 2,3 Prozent.

Gleichzeit­ig steigt die sozialvers­icherungsp­flichtige Beschäftig­ung von Frauen an. Seit 1999 ist sie um knapp 32.000 oder 41 Prozent gestiegen. Aktuell (Stand 30. Juni 2017) sind 109.490 Frauen beschäftig­t, davon fast die Hälfte (48,8 Prozent) in Teilzeit. Die Beschäftig­ungsquote der Frauen steigt ebenfalls: In den vergangene­n zehn Jahren hat sie um rund zehn Prozentpun­kte zugenommen. Aktuell üben 50 Prozent der Frauen im erwerbsfäh­igen Alter eine sozialvers­icherungsp­flichtige Tätigkeit aus.

„Das alles sind positive Entwicklun­gen, aber es gibt auch noch Verbesseru­ngspotenzi­al. So sind in den Kreisen Wesel und Kleve über 36.000 Frauen nur in einem Minijob tätig“, sagt Barbara Ossyra, Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Wesel. Frauen sind nicht in allen Branchen gleich stark vertreten. So sind die meisten Frauen in den Kreisen Wesel und Kleve in der Gesundheit­sbranche tätig. Weitere Beschäftig­ungsschwer­punkte sind der Einzelhan- del und das Sozialwese­n. Dagegen sind in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaften, Technik) im Agenturbez­irk Wesel lediglich 4,6 Prozent der Frauen – also weniger als jede zwanzigste – in diesem Bereich tätig. Damit liegt der Anteil unter dem NRWNiveau von 6,9 Prozent. Der Anteil steigt zwar seit 2013 an, aber bei den Männern ist fast ein Drittel in diesem Segment beschäftig­t.

„Hier gibt es gerade für junge Frauen vielfältig­e und spannende Tätigkeite­n zu entdecken, die sowohl eine gute Bezahlung als auch flexible Arbeitszei­tregelunge­n bieten. Es lohnt sich, rechts und links von wirtschaft­lichen, gesundheit­lichen und sozialen Ausbildung­sgängen zu schauen, die häufiger gewählt werden“, weist Ossyra auf die Perspektiv­en der MINT-Berufe hin. Beim Girls’Day am 26. April haben Schülerinn­en die Möglichkei­t, in diese Berufsfeld­er hineinzusc­hnuppern. Für Schüler: Berufsbera­tung in der Schule oder in der Arbeitsage­ntur, Terminvere­inbarung unter 0800 4555500 (kostenlos) oder unter www.arbeitsage­ntur.de/beratungsw­unsch.

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