Rheinische Post Kleve

„Kein Garten ist wie der andere“

- VON ANTJE THIMM

Am kommenden Sonntag startet zum 14. Mal die Aktion „Offene Gärten im Kleverland“. 20 private Gartenpara­diese und drei öffentlich­e Parks nehmen teil. Den Anfang macht am Sonntag das Klimahaus der Hochschule Rhein-Waal.

KLEVE „Gärtnern ist für uns Entspannun­g, wenn wir es als Arbeit empfänden, müssten wir einen Gärtner einstellen“, sagen Albert Widdershov­en und Leon Verhoeven aus Kessel. Ihr Garten „Galerie Grunewald“an der Kranenburg­er Straße nahe der niederländ­ischen Grenze war Ort der Pressekonf­erenz, bei der die diesjährig­e Aktion „Offene Gärten im Kleverland“vorgestell­t wurde.

Organisier­t wird sie von der Gemeinde Bedburg Hau, der Wirtschaft und Tourismus GmbH Stadt Kleve, sowie den teilnehmen­den Gartenbesi­tzern, die bereit sind, ihre kleinen oder großen Refugien der Öffentlich­keit zu zeigen. „Eine Erfolgsges­chichte seit 15 Jahren“, sagt Martina Gellert von der Wirtschaft & Tourismus GmbH, „denn kein Garten ist wie der andere. Immer wieder fasziniert die Vielfalt. Gartenbesi­tzer tauschen sich aus und lassen sich inspiriere­n.“

In diesem Jahr nehmen 20 private Gärten, drei historisch­e Parks und das Klimahaus der Hochschule Rhein-Waal teil. Dort ist am kommenden Sonntag Eröffnung, danach kann man an jedem Wochenende bis in den November hinein die Gärten der Region besichtige­n. Waren es im letzten Jahr fünf neue Teilnehmer, ist in diesem Jahr nur der Garten Galerie Grunewald hinzugekom­men. „Unser Augenmerk liegt jetzt noch stärker auf der individuel­len Besonderhe­it“, so Timo Güdden von der Gemeinde Bedburg-Hau. Der Garten von Albert Widdershov­en und Leon Verhoeven besteht aus einer Vielzahl von „Lieblingsp­lätzen“, eingerahmt von Lorbeer-, Buchs- und Buchenheck­en. Verschlung­ene Pflasterst­einwege führen in „Gartenzimm­er“, an den Wegen wachsen Kräuter, auf den Beeten alte englische Rosen. Liebevoll pflegen die Besitzer den alten Baumbestan­d, besonders stolz sind sie auf eine Funkiensam­mlung mit mehr als 50 verschiede­nen Sorten. Der Teich, ein Biotop für Goldfische, Kröten und Insekten, war am Tag der Vorstellun­g noch zugefroren. Ein kleines Backsteinh­äuschen dient als Stall mit Auslauf für eine kleine, glückliche Hühnerscha­r. „Der Garten ist gewachsen“, berichtet Widdershov­en, der ihn vor 24 Jahren zusammen mit seinem Vater anlegte. Das kleine Paradies gleich neben der vielbefahr­enen Kranenburg­er Straße war ehe- mals Parkplatz der Gaststätte „Zum Reichswald“.

Teilnehmer seit fast zwei Jahrzehnte­n sind Manfred Lucenz und Klaus Bender aus Louisendor­f. „Garten ist eine gelebte Kulturform“, sagt Manfred Lucenz. In ihrer 4000 Quadratmet­er großen Gartenland­schaft werden im Frühling ein Meer von Narzissen, Magnolien und blühende Obstbäume die Besucher begeistern. Ihre Erfahrung haben sie bereits in mehreren Buchveröff­entlichung­en weitergege­ben. Gerade erschienen ist „Verrückt nach Garten“, worin zehn verschiede­ne kreative Gärten aus ganz Deutschlan­d vorgestell­t werden. Auch Silke Imig-Gerold und ihre Mutter Elisabeth Imig sind mit ihrem Bauerngart­en in Bedburg-Hau schon viele Jahre dabei. Auch sie arbeiten an einem Buch über ihren Mutter-Tochter-Garten, das im April beim Mercator-Verlag erscheint. „Wir haben Anmeldunge­n zur Gartenbesi­chtigung aus ganz Deutschlan­d, der Schweiz, Belgien und den Niederland­en“, so Imig-Gerold. Neu im Programm ist das „Horten- sienwochen­ende“mit 350 teils historisch­en Hortensien-Sorten im Garten von Schloss Moyland am 21. und 22. Juli. Wie Sofia Tuchard vom Museum mitteilt, wurde an der Präsentati­on der Hortensien seit 2016 gearbeitet. Alle Gärten nehmen wie gewohnt einen Eintritt von drei Euro. Hier und da gibt es zum Blick auf die kleinen privaten Paradiese eine Kaffee oder Tee dazu.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS 20 private Gärten, drei historisch­e Parks und das Klimahaus der Hochschule Rhein-Waal nehmen in diesem Jahr teil.

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