Nach 35 Jahren: Malta erhebt Dopingvorwurf gegen Spanien
MADRID (sid) Im entscheidenden Qualifikationsspiel für die FußballEM 1984 unterlag Malta gegen das spanische Team mit 1:12. Jetzt, fast 35 Jahre nach dem „Wunder von Sevilla“erhebt das Land Doping-Vorwürfe gegen die spanische Nationalmannschaft. Malta wirft den spanischen Stars die Einnahme von Steroiden vor. Außerdem sollen die maltesischen Kicker mittels Zitronen „vergiftet“worden sein.
„Die Energie der Spanier war unnormal. Manche hatten Schaum vor dem Mund“, sagte der damalige Stürmer Silvio Demanuele in der Sendung „Fiebre Maldini“des spanischen TV-Senders Movistar+. „Das passiert, wenn einer Steroide nimmt. Ich weiß das, weil mein Bruder Bodybuilder war.“In der Halbzeit (3:1) seien ihnen Zitronen ange- boten worden, berichteten die drei befragten Spieler und Maltas damaliger Nationaltrainer Victor Scerri. Demanuele sagte, er habe sich nach dem Verzehr „betrunken gefühlt, als hätte ich die ganze Nacht Party gemacht“. Scerri fragte den Teamarzt: „Könnten sie vergiftet worden sein?“Er habe keine Beweise. Doch falls es stimme, „wäre der Fußball völlig erledigt“. Das Spiel am 21. Dezember 1983 genießt in Spanien einen geradezu mythischen Ruf. Die Seleccion musste mit elf Toren Differenz gewinnen, um sich für die EM zu qualifizieren. Der entscheidende Treffer fiel in der 88. Minute.
Jose Camacho, damals Spaniens Kapitän, wies die Vorwürfe zurück: „Wir haben nie etwas genommen. Wenn man alt wird, wird man senil – das ist bei denen der Fall.“