Der Reiz der Kleinanzeigen
Ich werfe ab und zu gern einen Blick in die Kleinanzeigen. Nicht, dass ich auf der Suche nach angebotenen Waren oder Diensten wäre oder solche selbst anbieten würde. Nein, für mich liegt der Reiz in der Widerspiegelung des Alltagslebens in seiner ganzen Vielgestaltigkeit: Ableser, Eismacher, Pflasterer und Vorwäscher bieten ihre Dienste an; ein Restaurant sucht eine „Küchenhilfe ohne Erf.“, ein anderes flexible Kellnerinnen; ein „Erf. Studententeam, erteilt komp. Nachhilfe“(hoffentlich nicht in Grammatik, aber einem Inserenten könnte es bei seiner „Ich-pflege-Ihren-Garten“Anzeige behilflich sein); über die angebotenen jungen „Kirchtomaten“staune ich ebenso wie über die professionell inserierten reifen Damen und Herren („Trauen Sie sich!“). Auf jeden Fall sind mir die lokalen Kleinanzeigen sympathischer als die in einer großen Zeitung für Deutschland angebotenen „Doktor- und Professoren-Titel ganz einfach und legal“, aber ohne Preisangabe. HOS