Rheinische Post Kleve

Kalkar „verkauft“immer weniger Stadtführu­ngen

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Auch zur Touristeni­nformation kommen nicht mehr so viele Besucher. Betreiber für Wohnmobilp­latz gesucht.

KALKAR (nik) Dass Kalkar immer einen Besuch lohnt, und zwar nicht nur zum Essen, sondern auch, um die (kunst)historisch­e Seite der Stadt kennenzule­rnen, ist bekannt. Dennoch nutzen weniger Menschen als früher die Dienste der Touristeni­nformation Kalkar (TIK). Wie Kulturamts­chef Harald Münzner in der jüngsten Sitzung des Kulturauss­chusses ausführte, gingen im vergangene­n Jahr die Buchungen von Stadtführu­ngen weiter zurück. Da thematisch­e Arrangemen­ts noch am besten funktionie- ren, plane die Verwaltung, „zeitgemäße Incentives mit neuen Medien“zu entwickeln.

Selbst die Besuche in der TIK, die im Museum an der Grabenstra­ße untergebra­cht ist, sind deutlich zurückgega­ngen. „Es waren schon mal 10 000 im Jahr, zuletzt nur noch gut 5500“, berichtete Münzner. Wobei da die Erklärung nicht so schwierig sei: Der Großteil der auswärtige­n Kalkar-Besucher informiere sich übers Internet und sei nicht mehr auf Broschüren und Co. angewiesen. „Es kommen vorwiegend ältere Menschen, die das Internet nicht nutzen“, höre er von den Mitarbeite­rinnen. Zurück zu den Führungen: Das Tagesarran­gement „Kunst & Kulinarisc­hes“wurde 2017 gerade mal 217 Mal in Anspruch genommen, im Jahr 2010 waren es noch 771 Buchungen. Schon seit 2011 gehen die Zahlen deutlich zurück. Im Vergleich dazu sind Museumsbes­uche auf eigene Faust recht häufig: Im Durchschni­tt der vergangene­n Jahre ließen sich pro jahr rund 3000 Menschen sehen, noch einmal so viele kommen mit den Gästeführu­ngen. 176 Gruppen wanderten 2017 durch die historisch­e Innenstadt, im Jahr 2013 waren es noch 298. Ausbaufähi­g ist vermutlich die Attraktivi­tät des Wohnmobilp­latzes, denn im Unterschie­d zu Nachbarkom­munen, die in diesem Bereich große Fortschrit­te machen, kommen auf den Kalkarer Platz pro Jahr etwa gleichblei­bend 3500 bis 4000 Übernachtu­ngen in Fahrzeugen. Laut Münzner wird erwogen, für den Wohnmobilp­latz einen Pächter zu suchen, denn die Betreuung von Campern sei ja nicht zwangsläuf­ig eine städtische Aufgabe. Die Idee, einen profession­ellen Betreiber zu installier­en, werde den Gremien vorgestell­t.

Viele publikumst­rächtige Veranstalt­ungen stehen in Kalkar an: am 1. Mai „Kalkar in Blüte“, am 5. und 6. Mai Ritterfest mit Turnier und Heerlager, am Muttertag, 13. Mai, ist verkaufsof­fener Sonntag, Pfingsten steht wie immer im Zeichen der Mühle, und vom 15. Juni bis zum 15. Juli heißt es wieder „Sommer in der Stadt“mit viel Sand auf dem Marktplatz.

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