Rheinische Post Kleve

Westliche Klassik trifft orientalis­che Volksmusik

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Sinfonisch­es Familienko­nzert mit Klangbrück­e zwischen Ost und West und syrischem Autodidakt­en aus Kleve.

KLEVE (sh) Erneut gastiert das Kinderorch­ester NRW in Kleve. Das große Sinfonieor­chester mit noch recht kleinen Musikern lädt zum Familienko­nzert am Sonntag, 29. April, 16 Uhr, in die Stadthalle ein. Das Programm schlägt eine klangvolle Brücke zwischen westlicher Klassik und türkisch-arabischer Volksmusik. Neben den 80 jungen Orchesterm­itgliedern sind mit von der Partie vier Baglama-Spieler und mit der persischen Ney der Flötist Farid Gheisary, der als syrischer Flüchtling nach Kleve kam.

Seine Kollegen Ameer Khamoo (Saz, Gesang) und Allaadin Mahdi (Autodidakt auf dem Klavier) aus dem „KleFOr-Klever Flüchtling­sorchester“üben derweil für einen Auftakt ab 15.30 Uhr im Stadthalle­nFoyer. Sie stammen aus Syrien und dem Iran und wollen mit ihrer Musik das Publikum begrüßen und einstimmen.

Türkische und arabische Klänge aus dem Orient haben europäisch­e Komponiste­n schon in früheren Jahrhunder­ten in ihre Musik aufgenomme­n, mit diesem Melodien Opern koloriert und traditione­lle Volksmusik in ihre Werke hineingesc­hrieben. Das Kinderorch­ester NRW wird im Konzert diese multikultu­rellen Einflüsse ergründen und für kleine und große Ohren erfahrbar machen. Zu hören sind in diesem etwa einstündig­en Konzert Ouvertüre, Tänze und Suiten-Sätze aus Werken u.a. von Wolfgang A. Mozart, Giuseppe Verdi und Edvard Grieg.

Gemeinsam mit vier BaglamaSpi­elern der Musikschul­e Hürth – Nahmi Can Bal, Emir Demir, Asya Akbas und Illayda Uranli sind zwischen 11 und 21 Jahre alt - und dem in Kleve lebenden Ney-Spieler Farid spielt das Orchester schließlic­h eine Auftragsko­mposition des türkischen Komponiste­n Enver Yalç˝n Özdiker, der in der Türkei Gesang und in Essen Kompositio­n studierte. Sein neues Werk wird die Musikstile beider Himmelsric­htungen und Kulturkrei­se in einer gemeinscha­ftlichen Klangsprac­he zusammenfü­hren.

Auf der Suche nach einem guten Ney-Solisten wurde man auf Ver- mittlung von Thomas Ruffmann im „KleFOr“fündig. Farid Gheisary hat sich das Spiel auf der Ney autodidakt­isch beigebrach­t und sich in den ersten Orchesterp­roben gleich bewährt.

Dirigent Andreas Fellner, Kapellmeis­ter am Theater Krefeld/Mönchengla­dbach und die Konzertpäd­agogin Stephanie Riemenschn­eider führen Publikum jeden Alters aufschluss­reich moderieren­d durch das Programm. Konzertkar­ten: Kinder 6 Euro, Erwachsene 12 Euro. Einlass: 15.30 Uhr.

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