Einmal rund ums Dorf Hommersum
Die 900-Jahr-Feier soll alles, was das älteste Gocher Dorf je erlebt hat, in den Schatten stellen. Ausstellung, Festakt, Musik, Kirchenführung und zu Pfingsten ein grenzüberschreitender Handwerker- und Trödelmarkt sind geplant.
GOCH-HOMMERSUM Die Aufmerksamkeit vieler Gocher und sonstiger Nachbarn – auch aus dem Ausland gleich nebenan – ist in diesen Tagen auf Hommersum gerichtet. Spätestens am 13. Mai kann es niemand mehr übersehen: Das älteste Dorf im Stadtgebiet feiert seinen 900. Geburtstag.
Am morgigen Sonntag wird dazu eine Ausstellung in der Gaststätte Evers eröffnet, die Kirchenchöre Hommersum und Kessel mit Dirigent Daniel Verhülsdonk geben gemeinsam mit dem KlarinettenQuartett der Muziekvrienden Ottersum ein Konzert, und Pfarrer Norbert Hürter wird das Festhochamt unter das Motto „historisch – heutig“stellen.
Heinrich Deryck hatte gehofft, das Projekt „Backhaus“wäre bis Pfingsten schon ein wenig weiter gediehen, aber mit ein wenig Fantasie werden die Besucher aus der Bodenplatte, die immerhin die Größe des Neubaus zeigt, wohl ableiten können, was da entsteht. Die Kinder des Hommersumer Kneipp-Kindergartens jedenfalls wissen das ganz genau und freuen sich schon auf das Hexenhäuschen, in dem in nicht allzu ferner Zeit zum Beispiel Pizza gebacken werden kann. Damit ihnen während der Bauphase nichts passiert, ist die Baustelle neben dem Spielplatz komplett eingezäunt, aber Gucken kann man immer.
Kräftig gearbeitet wird auch noch vor dem Feuerwehrhaus – dort ist eine große Fläche zu pflastern – und am Weg zur Kirche. Auf der Strecke über die Kendel hinweg ist die Stadt für das Stück bis zur Brücke zuständig, dahinter ist eine Firma im Auftrag der Kirchengemeinde aktiv. Der Fuß- und Radweg (Pfarrer-MeyerPfad) wird sich also zum Fest in bestem Zustand präsentieren mit satten Wiesen und frisch ausgeschla- genen Bäumen am Flüsschen.
Aber nicht nur Küsterskamp und Huyskensstraße bereiten sich auf die Feier vor, auch der grenzüberschreitende Veedijk wird einbezogen. Zum Handwerker- und Trödelmarkt am Pfingstsonntag wird sich traditionelles Handwerk präsentieren, Landwirtschaft wie früher ist ein Thema, die Vereine und Gilden stellen sich dar und es gibt Trödelstände. Chöre singen, und die Kirche kann besichtigt werden, das alles von 11 bis 18 Uhr.
Vom 13. bis zum 21. Mai „müssen“, sagt Deryck, alle Hommersu- mer, auch die ehemaligen, die Dokumente, Fotos, Exponate und Texte betrachten, die die Organisatoren „bei Regi“(Evers) zusammengetragen haben. Die Ausstellung wird wahrscheinlich im Herbst zudem im Gocher Fünf-Ringe-Haus gezeigt.
Ein offizieller Akt für die Hommersumer findet am Freitag, 18. Mai, im Festzelt an der ehemaligen Schule statt. Schirmherr Pfarrer Norbert Hürter spricht ein Grußwort, anschließend wird ein Vortrag die lange Geschichte des Ortes würdigen. Nebenan wächst der Rohbau zum Backhaus heran; der Trägerverein Alte Schule Hommersum freut sich schon sehr auf diese Ergänzung seines Angebots für die Dorfbewohner. Heinrich Deryck erklärt: „Die Genehmigung dauerte etwas länger, weil das Gesundheitsamt einbezogen werden musste. Bertha Zielke als versierte Freizeitbäckerin mit Gesundheitszeugnis hat maßgeblichen Anteil daran, dass die Genehmigung nun da ist.“
Das Back-Team, dem auch Rob Cronenberg und Andrea Bodden angehören, hat sich inzwischen auch mit dem Ofenbauer Ralf Rot- zoll aus Hülm getroffen. Der soll versuchen, einen großen Wunsch umzusetzen: eine getrennte Brennund separate Backkammer.
Höhepunkt der Jubiläumswoche ist aber fraglos der Handwerkerund Trödelmarkt am Pfingstsonntag. Nach dem Motto „Einmal rund ums Dorf“(ganz buchstäblich, auch über die „Grenze“hinweg) bieten sich die Stände an der Strecke für einen unterhaltsamen Spaziergang an. „Ein so großes Aufkommen hat Hommersum noch nie erlebt. Das wird ein tolles Fest“, ist Deryck überzeugt.