Aktivismus
Zu „Tropfenfolter zum Frühstück“(RP vom 1. Mai): Der Artikel beschreibt die Lebenswirklichkeit in unserem Lande zu 100 Prozent. Ich habe es nicht mehr für möglich gehalten, dass in einer der bekanntesten Tageszeitungen Deutschlands so ein kritischer Artikel über Ihre „Zunft“erscheint. Sie sprechen damit einem großen Teil unserer Gesellschaft aus der Seele. Denn Tag für Tag wird dieser Aktivismus statt kühl-analytischer Journalismus betrieben. Ich kann Sie nur ermuntern, Ihre kritische Meinung weiter zu äußern, damit wir wieder zum kühl-analytischen Journalismus der Vergangenheit zurückkommen. Herbert de Bruyn Viersen Idee Ottos, seinen Verbrennungsmotor in eine Kutsche einzubauen, aber nicht für das E-Mobil heutiger Konzeption. Betrachtet man die Entwicklung des E-Mobils, auch wie zögerlich die deutsche Automobilindustrie sich der Sache angenommen hat und auch heute noch keineswegs davon überzeugt ist, muss man bezweifeln, dass das E-Mobil der richtige Weg in die Zukunft ist. Die Idee, umweltfreundlich Auto zu fahren, mag zwingend sein. Aber davon ist doch – seien wir ehrlich – das E-Mobil Lichtjahre entfernt. Solange Energieversorgung nicht ausschließlich über umweltfreundliche Energien sichergestellt ist, bleibt es ein Kuckuckskind, das sein Dasein nur dem Machtwort der Politik verdankt. Von der auch künftig nicht befriedigenden Technologie der Akkus als langlebige, effiziente und preiswerte Energiespeicher ganz abgesehen. So kann das E-Mobil nur eine Zwischenlösung sein und keine nachhaltige Antwort auf die Frage der Zeit. Horst Seeholzer Düsseldorf