Schlussstrich unter 40 Jahre Tradition
Als um kurz vor 13 Uhr die Issumerin Nora Senzek den Zielstrich im August-Janssen-Sportzentrum passierte, war der zum 40. Mal zu Pfingsten organisierte Halbmarathonlauf Geschichte. Endgültig.
Eine 41. Auflage des Traditionslaufes, der vom Weezer Sportplatz aus durch den Kalbecker Busch bis hinaus nach Keppeln führte und auf gleicher Strecke zurück, wird es zukünftig nicht mehr geben. Da mögen Teile der Läufergemeinde ob der Richtigkeit der Entscheidung noch so bedenkenschwer den Kopf wiegen, ändern wird deren Reaktion nichts mehr. Die Organisatoren haben den Schlussstrich gezogen, weil ihrer Meinung nach die geringer gewordenen Teilnehmerzahlen den Aufwand nicht mehr rechtfertigten. Zudem sei es Jahr für Jahr schwieriger geworden, Streckenposten zu finden, die die Wendepunktstrecke absichern.
Irgendwie passt das allerdings nicht ganz mit dem gestern geäußerten Vorhaben zusammen, im nächsten Jahr, zum 100. Geburtstag des Vereins, einen Lauf in der Weezer Innenstadt zu organisieren. Niemand wird ernsthaft davon ausgehen, dass eine solche Veranstaltung mit weniger Personal auskommt, als der gestern eingeschläferte Pfingstlauf.
Vielleicht werden die Weezer Leichtathleten ihrer Pfingstveranstaltung irgendwann noch mal eine Träne nachweinen. Denn mit dieser Veranstaltung hatten sie gegenüber zahlreichen City-Läufen, die im Kern wie ein Ei dem anderen gleichen, wegen der Streckenlänge ein Alleinstellungsmerkmal. Denn eine halbe Marathonstrecke hat nach wie vor ihren Reiz – gestern gingen nicht ganz 300 Aktive auf die landschaftlich abwechslungsreiche Strecke. Genug jedenfalls, um das Ende des Pfingst-Halbmarathons zu bedauern. REINHARD.POESEL@RHEINISCHEPOST.DE