Neues Zuhause für die Kinderburg
Nach Fertigstellung des Neubaus haben die 40 Kinder der AWO-Kita in Kranenburg nun 400 Quadratmeter zur Verfügung. 110.000 Euro für die Ausstattung stammen aus Landesmitteln und Kreiszuschüssen.
KRANENBURG. Die Zwischenlösung dauerte am Ende länger als geplant, umso größer ist nun die Freude über das neue Zuhause. Fast zwei Jahre war die „Kinderburg“, die Kranenburger Kita der Kreis Klever Arbeiterwohlfahrt ( AWO), provisorisch im Gebäude der Euregio Realschule am Galgensteeg untergebracht. „Das war aus der Not geboren“, sagt die Leiterin der Kinderburg, Isabel
„Jede Gruppe hat eine eigene Küchenzeile. Das ist
wirklich Luxus“
Isabel Beermann
Leiterin der „Kinderburg“
Beermann. In Kranenburg sei zu wenig Raum vorhanden für alle Kindergartenkinder. Am vergangenen Wochenende aber konnten die 40 Kinder der Kinderburg zusammen mit ihren Eltern ausgiebig das neue Haus, das direkt an das Kranenburger Wiesenland unweit des Hallenbades angrenzt, besichtigen. Zur Eröffnung des Neubaus waren auch Günter Steins, Bürgermeister von Kranenburg, Architekt Theo Braam und die AWO-Geschäftsführerin Marion Kurth gekommen.
Das neue Haus der Kinderburg ist ein moderner, eingeschossiger Bau mit anthrazitfarbenen Klinkern und großen Fenstern mit roten Rahmen. Innen sind 400 Quadratmeter auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten: Jede der zwei Gruppen hat einen Gruppen- und einen Nebenraum. „Und jede Gruppe hat eine eigene Küchenzeile. Das ist wirklich Luxus“, freut sich Isabel Beermann. Hinzu kommt eine große Küche für alle zusammen. Ein Bewegungsraum bietet Platz für Turn- und Bewegungsspiel-Stunden, und für die Frühförderstelle gibt es noch einen speziellen Therapieraum. Da die Kinderburg auch Kinder unter drei Jahren betreut, ist auch hierfür ausreichend Platz, ebenso für die Tagespflege der ganz kleinen ab einem Jahr.
Am ersten Besichtigungstag füllten Kinder und Eltern zum ersten Mal alle Räume mit Leben und schauten sich auch die brandneue Inneneinrichtung neugierig an. „Das Wichtigste ist jetzt, dass die Kinder hier „ankommen“und sich zu Hause fühlen“, sagt Isabel Beermann. Laut dem pädagogischen Konzept der AWO-Kitas. Danach ist das einzelne Kind ungeachtet seiner Herkunft und Nationalität mit seiner individuellen Lebenssituation Mittelpunkt der erzieherischen Arbeit. Hierzu passend wird auch das großzügige Außengelände der Kinderburg gestaltet. Unter dem Motto „Erlebniswelt Natur“sollen dort Hecken und Obstbäume wachsen. An Hochbeeten werden die Kinder selber säen und pflanzen. „Wir wollen die Kinder wieder nah an die Natur führen“, betont die Leiterin. Bei der Gestaltung hilft Jenny Humrich, Landschaftsarchitektin aus Hamminkeln. Ihr Bildungskonzept „NaturLeben“betont die Natur als Ort des Lernens, Erlebens und des Rückzugs. Um Kinder in dieser Weise an die Natur heranzuführen, werden die Erzieherinnen zurzeit besonders geschult.
Für die Zukunft ist auch eine Kooperation mit der benachbarten St. Christophorus-Grundschule geplant. Hier sollen bilinguale Angebote auch im Kindergarten genutzt werden. Der ständige Austausch und gemeinsame Aktionen mit der zweiten AWO-Kita der Grenzgemeinde, dem „Storchennest“, sind obligatorisch.
Für den Umzug in das neue Haus musste die Kinderburg zwei Tage geschlossen werden. Das achtköpfige Team der Erzieherinnen wurde laut Isabel Beermann auch durch die Elternschaft gut unterstützt. Die Kosten für Ausstattung, Einrichtung und Spielgeräte in Höhe von 110.000 Euro wurden aus Landesmitteln und Kreiszuschüssen gedeckt. Die Baukosten übernahm ein Investor, der nun die Räume an die Kinderburg vermietet. Marion Kurth, Geschäftsführerin der AWO, hob besonders die gute Zusammenarbeit mit dem Investor, dem Architekten und der Gemeinde Kranenburg hervor.