Rheinische Post Kleve

Die Walnuss ist ein Schlaumach­er

- VON MATTHIAS GRASS

Zum zwölften Tag des Klimahause­s steht der inzwischen heimische Nussbaum aus dem Süden im Mittelpunk­t. Es geht um kirgisisch­e Nüsse, um den Nussgarten sowie um Nussproduk­te und was sie bewirken.

KREIS KLEVE Harte Schale, knackiger Kern – das ist allen gemein. Doch Walnuss ist nicht gleich Walnuss. Die einen sind dicker, andere klein, einige haben einen intensiver­en Geschmack, andere dafür mehr Volumen. Man kann sie knacken und essen, Torte draus machen oder auch die grünen Früchte einlegen. In Alkohol zum Beispiel . . .

Die Walnuss steht dieses Jahr im Mittelpunk­t beim Tag des Klimahause­s am Dienstag, 19. Juni. Der Abend beginnt um 18 Uhr (Hochschule Rhein-Waal, Marie-CurieStraß­e 1, 47533 Kleve im Raum 14 EG 007) und bietet zwei Stunden Programm rund um die Nuss. Die

„Wir haben vorgesorgt, keiner muss draußen

bleiben“

Franz-Josef Kuhnigk

Gärtnermei­ster

Teilnahme ist kostenfrei und eine Anmeldung nicht erforderli­ch.

„Das Klimahaus öffnet für alle Bürger seine Pforten. Studierend­e der Fakultät Life Sciences, Hochschulb­eschäftigt­e und Gastrefere­nten führen durch einen informativ­en Abend mit thematisch­en Vorträgen und verschiede­nen Projektvor­stellungen“, sagt Prof. Jens Gebauer, Leiter des Klimahause­s und Vizepräsid­ent der Hochschule Rhein-Waal. Man werde Fragen erörtern, wie Walnüsse angebaut werden und welche vielseitig­en Verwendung­smöglichke­iten sie haben. „Es werden Projekterg­ebnisse gemeinsame­r Forschungs­aktivitäte­n mit kirgisisch­en Partnerhoc­hschulen vorgestell­t“, erklärt Gebauer. Darin werden neben den Umwelteinf­lüssen auch die Qualitätsm­erk- male der Nussgewäch­se analysiert und thematisie­rt, so der Vizepräsid­ent.

Franz-Josef Kuhnigk, Gärtnermei­ster im Klimahaus der Hochschule, stellt das Haus Nussgarten aus der Region Köln vor, das seit Jahren mit seinem Walnusswal­d und den Produkten wirbt und zu dem das Klimahaus-Team mit seinen Studenten eine Exkursion machte.

Leonie Mandel, Nidhin George, Lennart Jansen, Nele Hansohm und Simon Mayerhofer studieren Sustainabl­e Agricultur­e (Nachhaltig­e Landwirtsc­haft) in Kleve. Sie haben sich in einem Seminar intensiv mit der Nuss und ihren Produkten, ihrem Anbau befasst. Und sie wissen eines: „Die Walnuss ist Biowaffe und Schlaumach­er zugleich“, sagen sie. Warum das so ist, werden sie um 18.15 Uhr am Dienstag genau erklären. Es folgt dann eine halbe Stunde später Sabrina Meisen, die über kirgisisch­e Walnüsse redet und darüber, wie Umwelteinf­lüsse die Frucht beeinträch­tigen oder verändern. Diese Analyse ist Teil ihrer BachelorAr­beit.

Die Masterstud­enten Lebensmitt­elwissensc­haften, Alina Grätz, Elaine Perl und Kevin Wolk machen eine Postervors­tellung zum Thema „Untersuchu­ng und Vergleich der Qualitätsm­erkmale von Walnüssen aus den kirgisisch­en Walnusswäl­dern“.

Die an dem Tag vorgestell­ten Themen gehören alle zum Studium, und es wird auch Punkte dafür geben, erklärt Kuhnigk. Dann folgt um 19.40 Uhr eine Fragerunde und Vorstellun­g von Walnusssor­ten und - produkten. Hier ist die Gastredner­in Heide Eisenacher aus Rommerskir­chen von der Walnuss-Öl-Mühle. Sie weiß beispielsw­eise, dass Walnussmus, der Trub, der sich nach dem Pressen von dem Öl absetzt, mit etwas Honig oder Puderzucke­r und Salz aufs Brot geschmiert wunderbar schmeckt. Sie wird an dem Tag auf Nachfrage auch bestimmt das eine oder andere Rezept parat haben. Nach ihrem Vortrag kann man dann die Kammern des Klimahause­s besichtige­n. „Und wenn wieder ganz viele Bürger kommen, haben wir vorgesorgt. Keiner muss draußen bleiben“, verspricht Kuhnigk.

Das Team vom Klimahaus selbst hatte allerdings Pech: Einer der beiden gesetzten Walnussbäu­me ist erfroren, erzählt der Gärtnermei­ster. Aber ein Ersatz ist schon herangezog­en und gedeihe prächtig.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: EVE ?? Das Klimahaus beschäftig­t sich intensiv mit der hier heimischen Walnuss.
RP-ARCHIVFOTO: EVE Das Klimahaus beschäftig­t sich intensiv mit der hier heimischen Walnuss.

Newspapers in German

Newspapers from Germany