Radlerparadies hinter der Grenze
Die Rheinische Post und das Niederländische Büro für Tourismus & Convention (NBTC) haben eine radelnde Leserreporterin losgeschickt, damit sie die Schlösser im Gelderland erkundet.
Begrüßt werden wir im Ferienpark Coldenhove kurz hinter der niederländischen Grenze mit Fingerfood aus heimischen Produkten. Die schmucken Ferienhäuschen liegen verstreut. Alles hier ist sehr familienfreundlich. Durch natürliche Wälle voneinander getrennt, hat jeder sein eigenes Areal, das groß genug für Spiel und Sport am Haus ist. So macht der Urlaub, unweit von Arnheim, im Gebiet des Nationalparks Veluwezoom, Spaß! Und der Gedanke des Nationalparks – mit der Natur verbunden zu sein – setzt sich überall fort. Elektroautos des Parks sorgen für die Nahversorgung und die Reinigungskräfte sind mit der Fiets von Haus zu Haus unterwegs.
Wir erkunden das Gelände und sehen in nächster Nähe verschiedene Schlösser und Herrenhäuser. Holland ist doch das Land von Meer und Strand, oder nicht? Wir revidieren unsere Gedanken und sind auf gut ausgebauten asphaltierten Radwegen durch den Bos – so heißt der Wald auf Niederländisch – unterwegs. Es ist ruhig, Vögel zwitschern und schnell sind wir im Erholungsmodus. Ah, da sind sie! Die nummerierten Knotenpunkte, die das Fietsen in den Niederlanden so einfach machen.
Am nächsten Tag schwingen wir uns nach dem Frühstück „op de fiets“und staunen über die üppige Vegetation. Weiter geht’s entlang der Knotenpunkte bis zum ersten Hotspot, dem Kasteel Rosendael. Ein weitläufiger Landschaftspark und im Mittelpunkt das Schloss erwarten uns. Baumgroße Rhododendren in verschiedenen Lila-Tönen schmücken den Park und führen uns weiter zu MuschelGrotten mit Wasserspielen. Das Kastell mit seinen wunderschönen Wohnräumen lässt immer noch erahnen, dass sich die Bewohner hier sehr wohl gefühlt haben.
Nach einer Führung durch das Schloss und einem Mittagessen in der ehemaligen Oran- gerie im Restaurant Oranje-Rie geht es durch die Stadt Arnheim. Hier gilt es jedoch Steigungen zu bewältigen, die schon Kondition erfordern. Aber mit einem E-Bike ist dies kein Problem. Herrlich, wie schnell die Landschaft in Wald und Wiesen übergeht.
Am Rande eines Rheinarms liegt dann Kasteel Doorwerth. Viele kleine Türmchen ziehen sofort die Blicke auf sich. Es ist Zeit für ein „Kopje Koffie“, doch wir wollen erst einmal die Geschichte des Hauses kennenlernen. Wir tauchen ein in die Vergangenheit, die uns die Arbeit im Wald und auch das Jagdwesen näherbringt. Besonders gefällt uns, dass die Räume mit Geräuschen untermalt werden. So haben wir in der Küche den Eindruck von Geschäftigkeit: Es wird Wasser gepumpt, das gleich zum Kochen verwendet wird. Zimtgeruch liegt in der Luft.
Pause! Jetzt gönnen wir uns aber erst einmal Kaffee und Kuchen. Gut die Hälfte unserer Tagesetappe ist erreicht, und am Rheinarm entlang geht es über Arnheim zu Landgoed Rhederoord. Auch hier erleben wir ein gepflegtes Anwesen mit Rhododendren, das in einen hügeligen Park mit altem Baumbestand eingebettet ist. An diesem Abend genießen wir ein außergewöhnliches Essen im nahegelegenen Restaurant Koetshuis. Nach einer 45-minütigen Radtour durch den Nationalpark Veluwezoom er- reichen wir müde und zufrieden unser Ferienhaus.
Am nächsten Morgen machen wir uns mit dem Auto auf den Weg zum Nationalpark De Hoge Veluwe, der aufgrund der zweitgrößten Van-GoghSammlung der Welt im KröllerMüller Museum bekannt ist. Mit weißen Fahrrädern, die vor Ort kostenlos auszuleihen sind, geht es erst einmal zum Sint-Hubertus-Jagdhaus, das uns wirklich begeistert. Stren- ge Backstein-Architektur, die sich auch im Inneren des Hauses konsequent fortsetzt. Ausgestattet mit Audio-Guides sind wir zur stündlichen Führung angemeldet. Wir lauschen andächtig den Ausführungen des Audio-Guides und der kompetenten Gästeführerin.
Nach einer Kaffee-Pause sind wir schon wieder auf den weitläufigen Pfaden des Areals unterwegs. Wir genießen auf
war der Erfahrungsbericht von Hildegard Hufschmidt. Anfang April hatte die Rheinische Post zusammen mit dem Niederländische Büro für Tourismus & Convention (NBTC) einen Leserreporter gesucht, der für zwei Tage ins benachbarte Gelderland aufbricht, um die Gegend zu erkunden. Aus den zahlreichen Zuschriften wurde Hildegard Hufschmidt ausgelost, die mit ihrer Freundin Christel Johannhörster die Reise antrat.