Weniger Mitglieder, mehr Vorstand
Bürger für die aktive politische Arbeit zu interessieren, ist noch weitaus schwieriger, als sie an die Wahlurne zu bekommen. Alle paar Jahre mal ein oder zwei Kreuzchen machen, das tun zumindest die „braven Staatsbürger“. Aber regelmäßig Vorstands- oder Fraktionssitzungen besuchen, Sitzungsunterlagen studieren, in Ausschüssen mitarbeiten und sich an der Theke für die aktuelle Lage rechtfertigen - das ist nicht für jeden das richtige. Und doch muss das „Personal“für die politischen Parteien gewonnen werden, Mitglieder wie Funktionsträger sind wichtig. Die Kreis-SPD hat auf ihrem jüngsten Parteitag beschlossen, ihren Vorstand zu vergrößern, um Neumitglieder besser einzubinden. Weil die Verantwortlichen glauben, dass mitgestalten reizvoller ist als nur von außen zusehen. Wer Ämter ausüben möchte, muss sich in der Sache auskennen, deshalb soll auch die Weiterbildung forciert werden. Trotz all seiner guten Pläne fuhr der Kreisvorsitzende Killewald bei seiner Wiederwahl kein sehr überzeugendes Ergebnis ein. Die Menschen im Kreis Kleve wird sowieso mehr interessieren, an welchen Inhalten die SPD zukünftig arbeitet. Soziales, Bildung, Infrastruktur? Letzteres Thema hat in jüngster Zeit für Zwist mit der CDU gesorgt. Ziehen alle an einem Strang, wenn’s um den Ausbau der Schiene geht?
Ist Pragmatismus, wie ihn Barbara Hendricks empfiehlt, dem ambitionierten Festhalten am Fernziel vorzuziehen?