Rheinische Post Kleve

Unfallvers­icherung?

-

Ein kurzer Augenblick – und es passiert: gestolpert, gefallen, verletzt. Der Arm ist gebrochen, der Fuß vertreten, die Haut aufgeschür­ft. So ein Unfall ist schnell passiert. Und wenn er mir passiert, dann merke ich: Ich bin verletzlic­h.

Die Versicheru­ngswirtsch­aft bietet für den Fall der Fälle – den Unfall – diverse Versicheru­ngen an, die mich angeblich davor bewahren (oder doch zumindest die Folgen abfedern sollen). Doch Unfälle passieren. Und manche haben viel schlimmere Folgen als einen gebrochene­n Arm. Wie leben mit den kleinen und großen Unfällen des Lebens?

Wir leben in einer Welt, in der versucht wird, alle Unwägbarke­iten des Lebens abzusicher­n – mit Versicheru­ngen, Sicherheit­svorschrif­ten und Sicherheit­sschlös- sern. Sicher ist es gut auf Sicherheit zu achten. Aber trotz aller Maßnahmen, Regeln und Utensilien – vor Unfällen ist niemand gefeit, sie passieren dennoch. Wie damit leben?

Im Taufgesprä­ch komme ich mit den Taufeltern oft auf dieses The- ma. Einer der beliebten Taufsprüch­e lautet: „Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“(Ps 91,11) Auf den ersten Blick klingt er nach Versicheru­ng: Mit Gott an deiner Seite kann dir nichts Schlimmes passieren. Doch das Leben lehrt uns etwas anderes. Und das biblische Wort weist in eine andere Richtung. Für mich steckt in diesem Wort ein Verspreche­n der anderen Art: Du bist behütet – selbst da, wo du verletzlic­h bist, wo dein Weg in die Irre geht, wo dich ein Unfall trifft. Alle Wege geht Gott mit – die schönen und die schweren. Gott behütet nicht vor Unfällen aller Art, er behütet in allen Fällen des Lebens. Für mich ist das Vertrauen darauf wichtiger als jede Versicheru­ng.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany