Auslotung von Grenzbereichen des Graffiti
Heute Vernissage der Ausstellung des Artoll-Sommerlabors „Schallmauer“.
BEDBURG-HAU (RP) Am Samstag, 25. August, findet um 18 Uhr die Vernissage des Graffiti-Projektes Schallmauer im Artoll-Kunstlabor, Zur Mulde 10 in Bedburg-Hau, statt. Die Einführung erfolgt durch Allan Gretzki, Wissenschaftler, Künstler und Kurator aus Köln.
Jeder der acht beteiligten Künstler des Sommerlabors experimentiert auf unverwechselbare Art und Weise mit dem Medium der Spraydose oder des Lichts. Grenzbereiche zur Installation, zum klassischen Tafelbild und zur Collage werden ausgelotet. Schon bei den Vortreffen wurde offensichtlich, dass ein großer Synergieeffekt mit dem Zusammentreffen und -arbeiten der Künstler verbunden sein würde. So wird es einen Raum geben, in dem „Supo“und Ferdinand Schmale Gemeinschaftsarbeiten zeigen. Unterschiedliche Möglichkeiten der Gestaltung durch mobile Flächen, Planen und Bodenbeläge wurden entwickelt.
Oliver Kretschmann „OKNO“zeigt Lichtprojektionen und ein Video einer nächtlichen „Lichtspray-Aktion“, bei der er aus dem VW-Bus heraus seinen Namen auf Flächen in Kleve projiziert und gleichzeitig gefilmt hat. Im ersten Raum gelingt es einer wandfüllenden Sprayarbeit von „ephiq“aus Kleve, den Besucher in die Welt des Graffiti einzuführen. „Semor the mad one“aus Köln hat seinen Raum in ein Gesamtkunstwerk aus klassischem Graffiti, Installation und Tafelbild verwandelt. Ebenso raumgreifend ist die Arbeit von „Random EXP“aus Köln, der in farbenfroher Popart-Manier Figuren, Schrift und Symbole sowohl auf die Wand gesprüht als auch als Raumskulptur gebaut hat. „Andre HZS“aus Arnheim und „The Top Notch“aus Essen erweitern das Graffiti-Projekt um konstruktive Muster und lineare Zeichnungen auf großflächigen Farbflächen. Inwieweit das Motto des Sprayers Andre HZS, „To know freedom, we have to take risks“, stilbildend für das diesjährige Sommerlabor ist, kann vom Publikum selbst entschieden werden.
Das Musiker-Duo Andreas Steffens aus Erkelenz und Daniel M. Ziegler aus Kleve wird sowohl zur Vernissage als auch zur Finissage mit ihren Soundscapes auf die Graffiti-Arbeiten im ArToll reagieren. Das Konzert mit dem Titel „Schallmauer“am 9. September findet im Rahmen der Muziek Biennale Niederrhein statt.
Doch zuvor werden zunächst die Künstler am 1. September von 15 bis 22 Uhr einen Graffiti-Jam veranstalten. Das Publikum wird eingeladen, ebenfalls zum Mikrofon oder auch zur Farbdose zu greifen. Für eine sommerliche Bewirtung wird gesorgt. Im Rahmen der Finissage am Sonntag, 9. September, ab 15 Uhr wird die Postkarten-Edition vorgestellt, die das Projekt Schallmauer dokumentiert. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Die Ausstellung kann bis zum 9. September an folgenden Tagen besucht werden: Fr., Sa. und So. von 15 bis 18 Uhr; jeweils um 16 Uhr findet eine Führung statt.