Schalke murrt nach Fehlstart – Bayerns Rudy im Anflug
WOLFSBURG (sid) Domenico Tedesco sprach leise, doch die Worte, die der Trainer von Schalke 04 mit Bedacht wählte, hatten es in sich. Nicht die unglückliche 1:2 (0:1)-Niederlage beim VfL Wolfsburg hatten ihn auf die Palme gebracht, es waren nicht die beiden umstrittenen Videobeweis-Einsätze gegen sein Team. Tedesco, beileibe kein Lautsprecher, tadelte die Manieren von Schiedsrichter Patrick Ittrich in aller Öffentlichkeit. Und das mehrfach. „Selbst wenn es Fehlentscheidungen gibt, haben wir die zu akzeptieren und sie zu tragen. Das ist kein Problem“, sagte Tedesco. Sehr wohl ein Problem sei jedoch „die Art und Weise, wie die Unparteiischen mit uns sprechen. Es geht um die Worte. Und da bin ich sehr traurig.“
Bei einem hitzigen Wortgefecht in der Schlussphase der emotionalen Partie sei er vom Unparteiischen „durchbeleidigt“worden. Ittrich widersprach Tedesco via Sky. Er habe versucht zu erklären, dass es ein schwieriges Spiel für ihn gewesen sei und „man nicht immer alles richtig machen kann“, sagte Ittrich: „Aber wenn er denkt, ich hätte ihn beleidigt, dann in aller Form: Entschuldigung.“
Auf Geheiß des erfahrenen Video-Referees Wolfgang Stark in Köln hatte der Unparteiische zunächst eine Gelbe Karte für den Schalker Matija Nastasic (65.) in eine Rote korrigiert. Nur drei Minuten später zeigte der 39-jährige Ittrich VfL-Neuzugang Wout Weghorst Rot wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit, ehe Köln Videobilder anordnete und der Platzverweis wieder aufgehoben wurde.
All das Getöse täuschte am Ende aber nicht über die über weite Strecken schwache Vorstellung der Gelsenkirchener hinweg. Erst in Unterzahl wachte Schalke auf und egalisierte den Wolfsburger Führungstreffer (Brooks/33.) durch Nabil Bentaleb. Als die Gäste sogar am Führungstor schnupperten, schlugen die Wölfe durch den eingewechselten Daniel Ginczek (90.+4) zu.
„Wir müssen viele Dinge verbessern“, sagte Heidel mit Blick auf das Heimspiel am kommenden Wochenende gegen Hertha BSC. Dann ist vielleicht sogar schon Sebastian Rudy dabei. Der Nationalspieler von Meister Bayern München steht laut Medienberichten vor einem Wechsel zu den Königsblauen. Die Ablösesumme für den Allroundspieler soll 16 Millionen Euro betragen. Nach Informationen von „France Football“und „Bild am Sonntag“ist Olympique Marseille zudem an Bentaleb interessiert.