Klopp ist nach drei Siegen mit Liverpool obenauf
Trainer Jürgen Klopp stürmt mit seiner Mannschaft an die Spitze der englischen Premier League. Überlagert wird sein Erfolg vom Wirbel um Mesut Özil.
LONDON/HAMBURG (sid) Jürgen Klopp marschiert mit dem FC Liverpool in der Premier League vornweg. Er feierte den dritten Sieg im dritten Spiel. Beim 1:0 gegen Brighton & Hove Albion blieben die Reds erneut ohne Gegentor und zogen an Manchester City vorbei. „Es ist noch kein interessanter Zeitpunkt, um an der Tabellenspitze zu stehen“, sagte Klopp lapidar: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“
Mit Interesse dürfte der frühere Dortmund-Coach den Auftritt von Meister City verfolgt haben. Mit Ilkay Gündogan und Leroy Sane ließ das Team von Pep Guardiola beim 1:1 bei Aufsteiger Wolverhampton Wanderers die ersten Punkte der Saison liegen.
Die Schlagzeilen gehörten am Wochenende aber nicht Klopp, sondern einmal mehr Mesut Özil: Beim 3:1-Erfolg des FC Arsenal gegen West Ham wurde der Weltmeister von 2014 kurzfristig aus dem Kader gestrichen. Britische Medien berichteten von einem heftigen Streit mit Teammanager Unai Emery, doch der dementierte vehement. „Das stimmt nicht“, sagte Emery auf der Spieltags-Pressekonferenz. Özil habe sich am Vortag krank vom Training abgemeldet, anschließend mit dem Arzt gesprochen und dann gemeinsam mit ihm beschlossen, nicht zu spielen. Für Arsenal scheinbar kein Problem: Ohne den nach offiziellen Angaben erkälteten deutschen Ex-Nationalspieler feierten die Gunners nach zwei Niederlagen ihren ersten Dreier.
Und doch wirft das Fehlen Özils Fragen auf. Schon am vergangenen Wochenende im Derby beim FC Chelsea war der Offensivspieler von Emery vorzeitig ausgewechselt worden. Unter der Woche kam es dann nach übereinstimmenden Medienberichten zu einem lautstarken Wortgefecht beim Training, demnach soll der spanische Coach von Özil mehr Einsatz und eine bessere Leistung gefordert haben. Emery scheint kein Problem damit zu haben, Özil, der mit einem wöchentlichen Salär von 350.000 Pfund bestbezahlter Profi in der Geschichte des Klubs ist, auf die Bank zu setzen. Die Frage wird sein, welche Rolle die Nummer 10 bei Arsenals Erneuerung in Zukunft noch spielen wird. Özils Platz nahm Aaron Ramsey ein – das Ergebnis ist bekannt.