Kompromiss bei Germanwings
DÜSSELDORF Die Lufthansa hat den vorletzten Rechtsstreit mit deutschen Klägern wegen des Germanwings-Absturzes im Jahr 2015 beendet. Der Konzern vereinbarte mit dem Mönchengladbacher Anwalt Christof Wellens, dass dieser beim Düsseldorfer Landgericht die Klagen von fünf Familien auf höhere Schmerzensgelder für den Tod ihrer Angehörigen zurückzieht. Im Gegenzug wurden höhere Schmerzensgelder als ursprünglich angeboten vereinbart. Die Details des Kompromisses sind geheim, zwei voneinander unabhängige Quellen bestätigten den Vorgang gegenüber unserer Redaktion.
Lufthansa hatte eigentlich 25.000 Euro zu vererbendes Schmerzensgeld für das Absturzopfer selbst sowie jeweils 10.000 Euro pro näherem Angehörigen angeboten. Hinzu kamen 50.000 Euro Soforthilfe sowie der Ausgleich materieller Schäden, was insbesondere hohe Renten für Witwen, Witwer und Waisen bedeutet. Germanwings ist eine Tochterfirma von Lufthansa.
Noch offen ist eine Klage des Berliner Anwaltes Elmar Giemulla im Auftrag von mehr als 50 Angehörigen gegen die Flugschule von Lufthansa im US-Bundesstaat Arizona, weil dort der Co-Pilot Andreas Lubitz ausgebildet worden war. Die Klage war anfangs in den USA eingereicht worden. Ein dortiges Gericht hatte aber erklärt, es müsse vor einem dortigen Verfahren geklärt werden, ob ein deutsches Gericht bereit sei, das Verfahren nach US-Beweisregeln zu führen. Diese Klage vor dem Essener Landgericht hat Giemulla im September 2017 eingereicht.
Damit kommt das Verfahren nicht voran. Bei dem Germanwings-Absturz waren inklusive Lubitz 150 Menschen zu Tode gekommen. Er hatte den Absturz gezielt herbeigeführt.