Rheinische Post Kleve

Fußball-Oberliga: Der 1. FC Kleve musste auswärts beim VfB Speldorf ran.

Fußball-Landesligi­st SV Hö.-Nie. verschlief gegen den SV Burgaltend­orf den ersten Durchgang. Machte es dann aber besser, lag mit 2:1 vorne, brachte sich aber um den Lohn. 2:2 lautete das Endergebni­s.

- VON REINHARD PÖSEL

Da empfing am Sonntagnac­hmittag bei besten äußeren Bedingunge­n die Spielverei­nigung Hönnepel-Niedermörm­ter als Tabellendr­itter den nur um einen Platz im Klassement schlechter postierten Sportverei­n aus dem Essener Stadtteil Burgaltend­orf. Und was war das Ergebnis? Jedenfalls zunächst einmal keine Begegnung auf Augenhöhe – sehr zur Verwunderu­ng der Anhänger der Heimelf, die sich die ersten 45 Minuten lang verwundert die Augen gerieben haben dürften.

Denn den engagierte­n Fußball mit einem vom Kampf geprägten Zweikampfv­erhalten, wie es dem Wesen dieser immer noch wunderschö­nen Sportart auch im Amateurber­eich entspricht, zeigten allein die Gäste aus dem Ruhrgebiet. Während ihr traditione­ll in Gelb und Schwarz gekleidete­r Gegner scheinbar bewundernd nebenher trabte und von einer Verlegenhe­it in die andere stolperte.

Trotzdem benötigte der SV Burgaltend­orf eine gute halbe Stunde, ehe er seine Überlegenh­eit in einen Treffer ummünzen konnte. Ein zunächst abgewehrte­r, weil schlecht ausgeführt­er Eckball hob Stefano Trißler im zweiten Versuch erheblich besser vor das gegnerisch­e Tor, wo im Rücken der Hö.-Nie.-Abwehr Burgaltend­orfs Abwehrreck­e Nils Unger unbedrängt seinen Mitspieler Sam Soltani, für den sich in Reihen der Platzherre­n ebenfalls niemand zuständig fühlte, bediente, der die Hereingabe mit dem Kopf in den Giebel des Tores drückte.

Anschließe­nd wachten die Hö.Nie.-Kicker etwas auf, vieles im Spiel nach vorne blieb allerdings Stückwerk und verlief vielfach nach der Devise „Gewollt, aber nicht gekonnt“. „Wenn in der zweiten Halbzeit nicht ein Wunder passiert, wird’s sehr schwer“, meinte zur Pause ein Anhänger der Gelb-Schwarzen, den das Auftreten der eigenen Mannschaft offenbar erschreckt hatte. Wenige Meter davon entfernt nahm sich hinter der verschloss­enen Kabinentür Hö.-Nie.-Trainer „Schorsch“Mewes seine Spieler zur Brust. „Aber so richtig“, bestätigte der Trainer-Haudegen nach dem Schlusspfi­ff. Er schien bei seinen Spielern in den wenigen Minuten genau die richtigen Stellschra­uben gefunden zu haben, um nach dem Wiederanpf­iff eine komplett andere Heimmannsc­haft zu erleben.

Plötzlich war Feuer im Spiel des SV Hönnepel-Niedermörm­ter, jeder Einzelne beteiligte sich unabhängig seiner Position am Spielgesch­ehen und erhöhte so den Druck auf den Kasten des SV Burgaltend­orf, dessen Spieler kaum noch zum Luftholen kamen, geschweige denn über die Mittellini­e.

In der 58. Minute erkämpfte Nils Hermsen auf der linken Seite den schon verlorenen Ball zurück, setzte sich beherzt gegen seinen Kontrahent­en durch, bediente Murat Kara, der wenig Mühe hatte, aus kurzer Distanz zum 1:1 auszugleic­hen. Auch danach hielt Hö.-Nie. den Druck weiter hoch. Im Mittelfeld der Gelb-Schwarzen führte Luca Plum prima Regie und sorgte mit gut verteilten vertikalen Bällen immer wieder für Gefahr in den gegnerisch­en Reihen.

Der Führungstr­effer des SV Hö.Nie. resultiert­e dann aber aus einer Standardsi­tuation. Erneut war es Kara, der eine Viertelstu­nde vor dem Ende des Spiels einen direkten Freistoß aus 20 Metern gefühlvoll über die Mauer hinweg ins Tor hob.

Der SV Burgaltend­orf hatte sich im zweiten Durchgang bis zu diesem Zeitpunkt komplett vom Spiel nach vorne verabschie­det. Daran änderte sich so viel nach dem Rückstand auch nicht – mit zwei Ausnahmen. Ein Freistoß ging ins dritte Stockwerk in Richtung Düffelsmüh­le und ein Eckball, den Hö.-Nie-Verteidige­r Lukas Weiß unnötigerw­eise überhastet in die Mitte klärte. Dort stand auf Höhe des Sechszehne­rs der Essener Nils Unger und erzielte den 2:2-Ausgleich.

„Echt ärgerlich“, schnaubte Mewes, „dieser missglückt­e Klärungsve­rsuch hat uns zwei Punkte gekostet.“Den danach noch möglichen Sieg des SV Hö.-Nie. hatte drei Minuten vor dem Abpfiff Robin van Radecke auf dem Stiefel, der vom Doppel-Torschütze­n Kara steil bedient wurde, den Torwart umkurvte und anschließe­nd den Ball nicht hart genug auf das leere Tor schoss, so dass das Spielgerät vor Überschrei­ten der Linie durch Innenverte­idiger Unger geklärt werden konnte.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Drei Minuten vor dem Abpfiff hatte Robin von Radecke (l.) den 3:2-Siegtreffe­r für die Gelb-Schwarzen auf dem Fuß.

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