Fußball-Oberliga: Der 1. FC Kleve musste auswärts beim VfB Speldorf ran.
Fußball-Landesligist SV Hö.-Nie. verschlief gegen den SV Burgaltendorf den ersten Durchgang. Machte es dann aber besser, lag mit 2:1 vorne, brachte sich aber um den Lohn. 2:2 lautete das Endergebnis.
Da empfing am Sonntagnachmittag bei besten äußeren Bedingungen die Spielvereinigung Hönnepel-Niedermörmter als Tabellendritter den nur um einen Platz im Klassement schlechter postierten Sportverein aus dem Essener Stadtteil Burgaltendorf. Und was war das Ergebnis? Jedenfalls zunächst einmal keine Begegnung auf Augenhöhe – sehr zur Verwunderung der Anhänger der Heimelf, die sich die ersten 45 Minuten lang verwundert die Augen gerieben haben dürften.
Denn den engagierten Fußball mit einem vom Kampf geprägten Zweikampfverhalten, wie es dem Wesen dieser immer noch wunderschönen Sportart auch im Amateurbereich entspricht, zeigten allein die Gäste aus dem Ruhrgebiet. Während ihr traditionell in Gelb und Schwarz gekleideter Gegner scheinbar bewundernd nebenher trabte und von einer Verlegenheit in die andere stolperte.
Trotzdem benötigte der SV Burgaltendorf eine gute halbe Stunde, ehe er seine Überlegenheit in einen Treffer ummünzen konnte. Ein zunächst abgewehrter, weil schlecht ausgeführter Eckball hob Stefano Trißler im zweiten Versuch erheblich besser vor das gegnerische Tor, wo im Rücken der Hö.-Nie.-Abwehr Burgaltendorfs Abwehrrecke Nils Unger unbedrängt seinen Mitspieler Sam Soltani, für den sich in Reihen der Platzherren ebenfalls niemand zuständig fühlte, bediente, der die Hereingabe mit dem Kopf in den Giebel des Tores drückte.
Anschließend wachten die Hö.Nie.-Kicker etwas auf, vieles im Spiel nach vorne blieb allerdings Stückwerk und verlief vielfach nach der Devise „Gewollt, aber nicht gekonnt“. „Wenn in der zweiten Halbzeit nicht ein Wunder passiert, wird’s sehr schwer“, meinte zur Pause ein Anhänger der Gelb-Schwarzen, den das Auftreten der eigenen Mannschaft offenbar erschreckt hatte. Wenige Meter davon entfernt nahm sich hinter der verschlossenen Kabinentür Hö.-Nie.-Trainer „Schorsch“Mewes seine Spieler zur Brust. „Aber so richtig“, bestätigte der Trainer-Haudegen nach dem Schlusspfiff. Er schien bei seinen Spielern in den wenigen Minuten genau die richtigen Stellschrauben gefunden zu haben, um nach dem Wiederanpfiff eine komplett andere Heimmannschaft zu erleben.
Plötzlich war Feuer im Spiel des SV Hönnepel-Niedermörmter, jeder Einzelne beteiligte sich unabhängig seiner Position am Spielgeschehen und erhöhte so den Druck auf den Kasten des SV Burgaltendorf, dessen Spieler kaum noch zum Luftholen kamen, geschweige denn über die Mittellinie.
In der 58. Minute erkämpfte Nils Hermsen auf der linken Seite den schon verlorenen Ball zurück, setzte sich beherzt gegen seinen Kontrahenten durch, bediente Murat Kara, der wenig Mühe hatte, aus kurzer Distanz zum 1:1 auszugleichen. Auch danach hielt Hö.-Nie. den Druck weiter hoch. Im Mittelfeld der Gelb-Schwarzen führte Luca Plum prima Regie und sorgte mit gut verteilten vertikalen Bällen immer wieder für Gefahr in den gegnerischen Reihen.
Der Führungstreffer des SV Hö.Nie. resultierte dann aber aus einer Standardsituation. Erneut war es Kara, der eine Viertelstunde vor dem Ende des Spiels einen direkten Freistoß aus 20 Metern gefühlvoll über die Mauer hinweg ins Tor hob.
Der SV Burgaltendorf hatte sich im zweiten Durchgang bis zu diesem Zeitpunkt komplett vom Spiel nach vorne verabschiedet. Daran änderte sich so viel nach dem Rückstand auch nicht – mit zwei Ausnahmen. Ein Freistoß ging ins dritte Stockwerk in Richtung Düffelsmühle und ein Eckball, den Hö.-Nie-Verteidiger Lukas Weiß unnötigerweise überhastet in die Mitte klärte. Dort stand auf Höhe des Sechszehners der Essener Nils Unger und erzielte den 2:2-Ausgleich.
„Echt ärgerlich“, schnaubte Mewes, „dieser missglückte Klärungsversuch hat uns zwei Punkte gekostet.“Den danach noch möglichen Sieg des SV Hö.-Nie. hatte drei Minuten vor dem Abpfiff Robin van Radecke auf dem Stiefel, der vom Doppel-Torschützen Kara steil bedient wurde, den Torwart umkurvte und anschließend den Ball nicht hart genug auf das leere Tor schoss, so dass das Spielgerät vor Überschreiten der Linie durch Innenverteidiger Unger geklärt werden konnte.