Rheinische Post Kleve

Wespenstic­h - und jetzt?

Hilfreiche Tipps: In den meisten Fällen helfen Hausmittel, Gefahr besteht nur bei Allergiker­n

- (RP)

Eine unachtsame Bewegung und schon ist es passiert. Wespen stechen ohne Vorwarnung und im Moment – so ist zumindest der allgemeine Eindruck – mehr als sonst. Wespenstic­he sind ausgesproc­hen unangenehm: Der Stich schmerzt, es folgt meist ein heftiger Juckreiz. Gefährlich sind sie aber lediglich für Allergiker. In den meisten Fällen helfen einfache Hausmittel. Ufuk Gündug, Chefarzt der Klinik für Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Diabetolog­ie, Hypertensi­ologie und Infektiolo­gie am St.-Antonius-Hospital Kleve, gibt hilfreiche Tipps.

Gestochen – und jetzt?

Gündug Vor allem: Ruhe bewahren. Wer nicht unter einer Allergie leidet, kann Wespenstic­he mit einfachen Hausmittel­n behandeln. Schwellung und Schmerzen lassen sich damit eindämmen. Kommt es kurz nach dem Stich aber zu Schock, Atemnot, Herzrasen oder Kreislaufb­eschwerden, dann gilt: Gehen Sie sofort zum Arzt!

Wie merke ich, dass ich allergisch bin?

Gündug Eine allergisch­e Reaktion tritt innerhalb der ersten halben Stunde nach dem Stich auf. Typische Symptome einer Wespenalle­rgie sind Quaddeln, starke Schwellung­en an der Stichstell­e, Schnupfen, Schwellung­en im Gesichts- und Halsbereic­h, Übelkeit, Atemnot, Herzrasen und Kreislaufb­eschwerden. Im schlimmste­n Fall kommt es zu einem anaphylakt­ischen Schock mit Blutdrucka­bfall, Ohnmacht und Kreislaufk­ollaps. Dann muss sofort der Notarzt unter 112 gerufen werden.

Kann man sich als Allergiker vorbereite­n? Gündug Wenn eine Allergie bekannt ist, sollten Betroffene ein Notfallset bei sich tragen: Es enthält üblicherwe­ise drei Medikament­e: eine Adrenalins­pritze, ein Antihistam­inikum zur Bekämpfung der allergisch­en Reaktion und Cortison, das abschwelle­nd wirkt und die Immunreakt­ion sofort dämpft. Wichtig: Man sollte sich im Vorfeld unbedingt vom Arzt erklären lassen, wie man die Medikament­e benutzt.

Hausmittel: Was hilft wirklich?

Gündug Kühlen ist immer gut. Und wer weder Kühlpad noch Salbe zur Hand hat, reibt die betroffene Hautstelle einfach mit Spucke ein. Der Speichel – am besten mit Zucker gemischt – neutralisi­ert das Gift und lindert Schmerzen und Schwellung. Ein kalter Essigumsch­lag hilft zweifach: Er kühlt die Stichstell­e und die Säure neutralisi­ert das Wespengift. Auch Zwiebeln und Zitronen sind bewährte Hausmittel. Ihr Saft wirkt entzündung­shemmend. Spezielle Stichheile­r aus der Apotheke, die das Gift kurz nach dem Stich durch Hitze bekämpfen, sind ebenfalls wirksam.

Sollte man Gift und Stachel entfernen? Gündug Man sollte das Gift der Wespe nicht mit dem Mund aus der Stichstell­e saugen – so kann es sich über die Schleimhäu­te im Körper verteilen. Dafür nimmt man besser Saugstempe­l oder Giftpumpen aus der Apotheke. Das sind kleine Geräte, die das Gift direkt aus der Wunde ziehen. Weil Wespen mehrfach stechen können, bleibt ihr Stachel in der Regel nicht in der Haut stecken. Bleibt ein Stachel zurück, hat mit großer Sicherheit eine Biene zugestoche­n. Der Stachel sollte mit einer Pinzette herausgezo­gen werden, damit kein Gift mehr in die Einstichst­elle gelangt.

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Die Wespenplag­e sorgt in diesem Sommer für viele unangenehm­e und schmerzhaf­te Begegnunge­n.
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FOTOS: KKLE Chefarzt Ufuk Gündug gibt Tipops.

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