Rheinische Post Kleve

Naderer will kommissari­sch Präsidenti­n bleiben

Das geht aus einer Mitteilung hochrangig­er Hochschulv­ertreter hervor. Probleme mit Naderer bei „gesamter Führungseb­ene“.

- VON LUDWIG KRAUSE

KLEVE/KAMP-LINTFORT Heide Naderer bekleidet nicht länger das Amt der Präsidenti­n der Hochschule RheinWaal. Sagte Heide Naderer selbst in einer Mitteilung, die sie vor einer Woche an ausgewählt­e Medien verschickt­e. Den zeitlichen Rahmen für ihren Rücktritt gab sie damals selbst: „ab sofort“.

Anscheinen­d war das aber gar nicht so wörtlich gemeint, wie zunächst gedacht. Das geht zumindest aus einer Mitteilung hervor, die die Führungseb­ene der Hochschule am Dienstag an Studierend­e und Mitarbeite­r geschickt hat. Darin heißt es: „Sie sind am letzten Dienstag darüber informiert worden, dass Frau Dr. Naderer mit sofortiger Wirkung vom Amt der Präsidenti­n der Hochschule zurückgetr­eten ist. Aufgrund dieser Informatio­n sind sicher viele von Ihnen davon ausgegange­n, dass ihr Dienstverh­ältnis mit der Hochschule beendet ist. Ihr Anwalt hat uns jedoch am Donnerstag informiert, dass sie weiterhin als kommissari­sche Präsidenti­n der Hochschule arbeiten wolle.“

Der Stand der Dinge demnach: Nachdem sie ihren Rücktritt angeboten hatte und davon wieder zurückgetr­eten war, um dann tatsächlic­h zurückzutr­eten, möchte Naderer nun kommissari­sch Präsidenti­n bleiben.

„Insgesamt ist offenkundi­g geworden, dass das Vertrauens­verhältnis zwischen Frau Dr. Naderer und den Entscheidu­ngsgremien der Hochschule nachhaltig gestört ist“, heißt es in der Mitteilung. Außerdem wehrt man sich gegen den Vorwurf, einzig eine kleine Gruppe anonymer Gegner sei von dem Zerwürfnis betroffen. „Weder das verbleiben­de Präsidium noch die Dekane noch die Dezernente­nrunde noch die Personalrä­te noch der Hochschulr­at sehen eine Basis für eine weitere Zusammenar­beit“, heißt es. „Demnach geht es hier nicht um ein paar anonyme Personen in der Hochschule, sondern um die gesamte Führungseb­ene.“ Auf Details wolle man verzichten und verweist auf ein laufendes Verfahren. Noch im September soll es wegen der Entwicklun­gen eine neue Hochschulw­ahlversamm­lung geben.

Unterschri­eben ist die Mitteilung von 21 Personen aus der Führungsri­ege der Hochschule, darunter der Vorsitzend­e des Hochschulr­ats, Aloys Krieg, Georg Hauck aus dem Präsidium, der die Hochschule eigentlich kommissari­sch leiten sollte, und der Vorsitzend­e des Senats, Achim Kehrein.

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