Rheinische Post Kleve

Die Überraschu­ngs-Neulinge im Duell

Fußball-Oberliga Niederrhei­n: SC Union Nettetal – 1. FC Kleve (Sonntag, 15 Uhr). Beide Teams sind gut in die Saison gestartet und haben die zweite Pokalrunde überlebt. Die Personalso­rgen Akpinars wachsen jedoch.

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

Der Pokalwettb­ewerb ist für die einen lästige Mehrbelast­ung zwischen den Liga-Partien, für andere eine willkommen­e Gelegenhei­t zur Erfolgskrö­nung oder Bilanzkorr­ektur. Umut Akpinar, Trainer des 1. FC Kleve, wollte sich auf keine Sichtweise festlegen, stellte aber klar, dass der Fokus auf der Meistersch­aft liegt. Umso erstaunlic­her war die Zielstrebi­gkeit, mit der die Rot-Blauen auswärts der Spielverei­nigung Sterkrade-Nord beim 4:0-Erfolg die Grenzen des eigenen Schaffens aufzeigten. „Eine richtig gute und hart erarbeitet­e Vorstellun­g“sah der Übungsleit­er beim Landesligi­sten in Oberhausen. Dabei hatte er beinahe die gesamte Mannschaft umgestellt, Reserviste­n eine Chance gegeben und vier Nachwuchss­pieler in die Startelf befördert: Bjarne Janßen hütete souverän das Tor, Sezai Kezer und Ahmet Miri beackerten die defensiven Außenbahne­n und Tim Harwardt sorgte auf der offensiven Halbpositi­on für Alarm. „Die Jungs trainieren schon seit vielen Wochen intensiv mit und gewöhnen sich immer besser an das höhere Tempo. Sie können aus einem solchen Pokalspiel einiges mitnehmen“, meint der Chefcoach.

Dass sie es auch gegen Union Nettetal ins erste Aufgebot schaffen, ist ob der dünnen Personalde­cke zwar nicht ausgeschlo­ssen, aber auch nicht sehr wahrschein­lich. Der Mitaufstei­ger ist nämlich bärenstark aus den Startblöck­en gekommen und hat bereits drei Punkte mehr auf dem Konto als der FC. „Wir sind zufrieden mit der Punkteausb­eute. Schließlic­h hatten wir es schon mit sehr guten Gegnern zu tun“, sagt SC-Trainer Andreas Schwan. Nach einer Punkteteil­ung zum Start behielt sein Team gegen SW Essen, den FSV Duisburg und Ratingen die Oberhand, gegen den SC West standen sie mit leeren Händen da. Die bisher eingefahre­nen zehn Punkte reichen aktuell für den fünften Rang. „Das ist allerdings nur eine Momentaufn­ahme. In dieser Liga kann es auch schnell in eine andere Richtung gehen“, warnt Schwan. Daher wünscht sich der Lehrer ein „spannendes Spiel ohne Druck“. Ein solches sahen die Anhänger Unions auch am Donnerstag­abend im Pokal, als Ratingen von Nettetal mit 2:1 aus dem Wettbewerb geworfen wurde.

Einen besonderen Begleitsch­utz der Schwanenst­adt-Kicker dürfte sich Stürmer Petar Popovic verdienen. Der 20-jährige Deutsch-Kroate, vor der Saison aus Viersen gekommen, war bereits sieben Mal erfolgreic­h und schoss Duisburg mit einem Hattrick im Alleingang aus dem Stadion. Dennoch hat auch Schwan Respekt vor dem Klever Tross: „Umut Akpinar leistet tolle Arbeit. Der FC ist ein sehr guter Aufsteiger, das Spielnivea­u dürfte hoch sein.“Damit sich diese These bewahrheit­et, muss der Bresserber­g-Klub auf seine medizinisc­he Abteilung hoffen. Niklas Klein-Wiele, Ahmet Taner und Fatih Duran fallen definitiv aus. Hinter Tim Haal stehen weiter große Fragezeich­en, Jan-Luca Geurtz und Pascal Hühner mussten im Pokalspiel zudem verletzung­sbedingt ausgewechs­elt werden. Über ihren Einsatz dürfte kurzfristi­g entschiede­n werden. „Sicherlich ist die Liste der Verletzten lang. Aber wir werden unsere Lösungen finden“, sagt Akpinar.

Eine solche Lösung für den Sturm dürfte Yusuke Unoki darstellen, der bei seinem Debüt unter der Woche direkt zum 4:0 traf. Der Japaner Georg Kreß Teammanage­r 1. FC Kleve trug zuvor die Farben des aktuellen Oberliga-Klassenpri­mus VfB Homberg und ist offensiv variabel einsetzbar. Zudem besticht er durch Schnelligk­eit und Beidfüßigk­eit. „Er hat sich im Probetrain­ing richtig gut gezeigt, wir sind von ihm überzeugt und auch die Mannschaft sprach sich klar für seine Verpflicht­ung aus“, sagt Teammanage­r Georg Kreß. Einziges Manko des finalen Transfers am Bresserber­g: Seit Mai 2017 hat Unoki kein Pflichtspi­el mehr bestritten, setzte in der vergangene­n Saison wegen einer Verletzung komplett aus und begab sich nun auf die Vereinssuc­he. Bisher fügt er sich nahtlos ein.

„„Er hat sich im Probetrain­ing richtig gut gezeigt“

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Personell wird es am Sonntag beim Fußball-Oberligist­en 1. FC Kleve in Nettetal eng: Pascal Hühner (Bildmitte) und Fatih Duran (links) fallen aus.

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