Schule – und dann?
Auf Einladung der Volksbank Kleverland stellten sich zehn Unternehmen den Schülerfragen zum Thema Ausbildung. Hoch im Kurs steht die Kombination von Praxis und Theorie.
KLEVE. „Ihr seid die Generation, die in ein Schlaraffenland bezüglich Ausbildung und Beruf hineinkommt.“Mit diesen Worten begrüßte Joachim Beisel, Generalbevollmächtigter der Volksbank Kleverland, 110 Schüler und Schülerinnen im Gebäude an der Minoritenstraße. Sie waren auf Einladung der Bank gekommen, um sich bei insgesamt zehn unterschiedlichen Unternehmen verschiedener Sparten über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Zur fünften Auflage der Info-Veranstaltung „Schüler treffen Unternehmer“waren dieses Mal Schüler der 12. Jahrgangsstufe des Konrad-Adenauer-Gymnasiums und des Beruflichen Gymnasiums ins Berufskolleg Kleve gekommen. Für sie stellt sich spätestens im kommenden Jahr die Frage: Wie geht es weiter nach dem Abitur?
Jedes Unternehmen zeigte in Kleingruppen eine vorbereitete Präsentation, und die Fragen der Schüler wurden gerne beantwortet. Alfi Niklas von der Marketing Abteilung der Volksbank hatte im Vorfeld die Schulen besucht und angeregt, sich schon einmal konkrete Fragen zu überlegen.
Daher nutzten die Schüler mehr als in vorangegangenen Veranstaltungen die Chance, mit den Unternehmern ins Gespräch zu kommen. Joachim Beisel wagte es, die Präsentation der Voba mit der Frage an die Schüler zu beginnen: „Bevor ich viel von uns erzähle, höre ich lieber, was ihre Fragen sind.“Sogleich gingen Arme hoch. Welche Positionen gibt es in der Bank? Was kann man verdienen? Was unterscheidet die Geldinstitute voneinander? Und wird nicht eigentlich Personal eingespart durch Online-Banking? Beisel gab umfassend Auskunft, die Auszubildende Janine Koppers berichtete, wie sie Banklehre und Studium parallel organisiert. Das duale Studium war in allen Präsentationen hoch im Kurs. Es ist fast überall möglich und erleichtert allen, die zwischen Ausbildung und Lehre schwanken, die Entscheidung. Peter Hermanns und Melanie Franke von der BHU Steuerberatung berichteten anschaulich aus der Praxis und verschwiegen nicht, dass eine duale Ausbildung anstrengend ist. Wichtig war ihnen, das „verstaubte Image“des Steuerberaters zu verbessern. „Unsere Arbeit ist ganz nah am Menschen, ein Steuerberater ist für den Kunden direkter Ansprechpartner“, erklärte Hermanns.
Die Scheu vieler Jugendlichen, Fragen zu stellen, sieht er unproblematisch. „Wer noch zur Schule geht, ist verständlicherweise weit weg von der Praxis. Wir müssen ihn abholen in ein neues Leben“, sagte er. Carsten Meteling, Regionalgeschäftsführer der Barmer, betonte, wer in einer Krankenversicherung arbeite, helfe den Menschen, sich in dem Dschungel „Gesundheitwesen“zurechtzufinden. Maik Möller, Personalleiter der Katholischen Karl Leisner Trägergesellschaft, erklärte im Gespräch mit den Schülern neun verschiedene Berufe des Gesundheitswesens, die man in den angeschlossenen Kliniken erlernen kann. Ein Medizinstudium im Anschluss sei sehr gut, denn „die besten Ärzte kommen aus der pflegerischen Praxis“, sagte er.
Polizeihauptkommissar Rüdiger Reusch stellte die „größte Gang der Welt“vor. Eine Ausbildung bei der Polizei ist nach wie vor beliebtes Ziel vieler junger Menschen. Reusch nutzte auch den YouTube-Beitrag von Jan Böhmermann „Ich hab Polizei“, in dem, wie Rüdiger Reusch abschließend befand, „alles gesagt ist“. Mit dabei waren auch die Firma Colt International, Spezialist für Heizung, Lüftung, Klimatechnik, vertreten durch Christoph Kepser und Martina Hermanns. Luise und Maria Paessens gaben einen Einblick in Paessens Zahnwelten.
Viele Ausbildungswege boten auch die Stadtwerke Kleve und das Finanzamt. Sie nehmen regelmäßig am Info-Tag der Volksbank teil, wie auch die Klever Firma MSK. Theo Brauer, Ex-Bürgermeister von Kleve, lobte das positive Feedback, das die Veranstaltung bereits genießt. Er appellierte an die Jugendlichen mit einem Titel der Rolling Stones: „Start it up.“