Zins-Würfel für Kurpark und Dolomiten
Ein monumentales Werk des Klevers wurde in Hamm errichtet, es wird eine Ausstellung mit seinen Arbeiten im dortigen Museum geben. In Tirol wird der Bildhauer in den nächsten Tagen eine weitere Arbeit installieren.
KLEVE Mit einem „Balancierenden Würfel“setzt der Klever Bildhauer Günter Zins ein monumentales Ausrufezeichen in den Kurpark Bad Hamm. Sieben Meter hoch ist die Stahl-Skulptur, die dort jetzt der Öffentlichkeit übergeben wurde. Sie steht mitten auf einer Wiese, umgeben von alten Bäumen nahe des Gravierwerkes. Die dunklen Baumkronen geben dem für Zins typischen filigranen wie leichten Werk, den nötigen Hintergrund.
Der Klever setzte auf einem aus starken kantigen Stählen aus dem Erdreich aufragenden Rechteck den balancierenden, namengebenden Würfel aus vergleichsweise filigranen Stahlstäben. Der Würfel balanciert dabei mit einer Spitze auf der Ecke des Rechteckes. Der Würfel ist filigran, streng und spielerisch zugleich, erklärt Zins. Er sei stolz darauf, eine solch große Skulptur in dem Kurpark installieren zu können, sagte er gestern in Kleve. Ihm gefällt besonders das Zusammenspiel von der Natur, hier beispielsweise einer großen Blutbuche, und der strengen, minimalistischen Plastik.
Der Bildhauer hatte 2015 beim „Haldenzeichen-Wettbewerb“für seinen eingereichten Beitrag den zweiten Platz erreicht. Die Jury-Mitglieder aus Hamm, Kulturamtsleiter Ulrich Weißenberg, und den Hammer Grünflächen-Abteilungsleiter Marcus Bijan, waren so von der Arbeit begeistert, dass sie eine Zins-Skulptur für den Kurpark vermittelten und Sponsorengelder für die Realisierung auftrieben. Dazu wird es ab dem 25. November im Hammer Gustav-Lübcke-Museum eine Ausstellung mit Werken von Günter Zins unter dem Titel „Klare Kante“geben. Die Rede zur Eröffnung hält der einstige Klever Kurator Roland Mönig, heute Chef des Saarlandmuseums. Gebaut hat die Skulptur nach den Entwürfen des Klever Künstlers der Kalkarer Metallbauer Flinterhoff. „Wir arbeiten schon seit Jahren sehr gut zusammen“lobt Zins das Kalkarer Unternehmen. Skulpturen in dieser Größenordnung lässt Zins bauen.
Heute bricht der Klever gen Süden auf: Dort wird er einen balancierenden Würfel vor der grandiosen Kulisse des Rosengartens in den Dolomiten errichten - allerdings auf privatem Grund und knapp halb so groß, wie die monumentale Arbeit in Hamm. In Südtirol verschmilzt der filigrane Würfel mit den Felsen der Dolomiten und erinnert frappant an eine Fotoserie von Günter Zins, auf der seine Stahlarbeiten in eben solch grandiose Felsenlandschaften montiert sind und wie in Hammer Park ein spannnendes Wechselspiel zwischen dem streng-grafischem Minimalismus der Plastik und der Natur bieten. Diese Fotoserie war weiland im Klever Museum Kurhaus zu sehen.