Neun Verletzte bei Brand in JVA Kleve
In der Zelle eines 26-Jährigen Gefangenen ist am Montagabend ein Brand ausgebrochen. Beim Versuch, das Feuer zu löschen, verletzten sich acht JVA-Mitarbeiter. Der schwer verletzte Insasse wurde mit einem Helikopter ausgeflogen.
KLEVE Um 19.18 Uhr wurden Feuerwehr und Polizei am Montagabend zu einem Großeinsatz an der Justizvollzugsanstalt (JVA) an der Krohnestraße gerufen. In der Zelle eines Gefangenen war ein Brand ausgebrochen.
Das war bis zu diesem Zeitpunkt geschehen: Als die JVA Bediensteten Rauchschwaden aus der Zelle des 26-Jährigen entweichen sahen, eilten sie sofort zur Hilfe. Bei dem Versuch, den 26-Jährigen zu retten, wurden insgesamt acht JVA-Mitarbeiter verletzt, zwei von ihnen erlitten eine schwere Rauchgasintoxikation. Auch der 26-jährige Gefangenen wurde durch die Flammen in und den Rauch in seiner Zelle schwer verletzt.
Als die Feuerwehr an der JVA eintraf, wurde sie sofort zur Zelle im Erdgeschoss geleitet. Dort konnte sie den Brand schnell löschen. Doch der 26-Jährige Insasse war da bereits so schwer verletzt, dass die Einsatzkräfte sofort einen Rettungshubschrauber anforderten. Der Helikopter landete im Innenhof des Gefängnisses und flog den schwer Verletzten sofort in eine Spezialklinik.
Acht JVA-Bedienstete wurden mit Atembeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert. Zwei davon wurden durch das Rauchgas so schwer vergiftet, dass sie auf die Intensivstation kamen. Laut Polizei bestand am Montagabend jedoch keine Lebensgefahr für die beiden Bediensteten. Ob der 26-jährige Gefangene in Lebensgefahr schwebte, konnte die Polizei nicht sagen.
Die Zellentür war laut Polizei verschlossen, als die Bediensteten den austretenden Rauch bemerkten, so dass die Beamten ausschließen, dass das Feuer von außen gelegt wurde. Die Ursache für den Brand war am Montagabend noch unklar. Ob der Gefangene den Brand absichtlich gelegt hat oder ob es sich um einen Unfall handelte, darüber wollte die Polizei kurz nach dem Einsatz nicht spekulieren.
An den Lösch und Rettungsarbeiten in der Klever JVA waren insgesamt zwei komplette Löschzüge beteiligt. Die Feuerwehren rückten mit 36 Einsatzkräften und sechs Fahrzeugen an. Unter den Feuerwehrfahrzeugen waren auch zwei Drehleitern. Das Schwierigste an dem gesamten Einsatz war die Masse an Verletzten, so ein Polizeisprecher. Deswegen wurden neben den Rettungswagen der Klever Leitwache auch die Malteser und das Deutsche Rote Kreuz angefordert.
Die Polizei sperrte die Krohnestraße für die Dauer des Einsatzes ab. So konnte verhindert werden, dass Schaulustige die Rettungsarbeiten behindern.
Erst gegen 20.45 Uhr war die Lage so weit unter Kontrolle, dass die Polizei die Sperrung wieder aufheben konnte.