Rheinische Post Kleve

„Die SG Hasselt wird nie untergehn!“

Die Sportgemei­nschaft Hasselt feierte ein besonderes Jubiläum. 80 Jahre wäre sie geworden, wenn da nicht 2005 die Fusion mit Schneppenb­aum erfolgte.

- VON PETER NIENHUYS

Unter dem Motto: „Das waren Zeiten, unsere Zeiten, geile Zeiten“, wurden viele eingeladen, und viele kamen. Etwa 50 Spieler, Betreuer und Trainer der Seniorenma­nnschaften der Jahre 1987 bis 1997 erschienen, um eine große Wiedersehe­nsparty zu feiern. Anlass war das 80-jährige Bestehen des Vereines.

Zunächst ein kleiner Rückblick in die Geschichte des Klubs. Bereits 1923 gründeten die fußballbeg­eisterten Hasselter den Verein „Frischauf Hasselt“, der jedoch nach neun Jahren wieder aufgelöst wurde. Einer Anordnung zufolge des damaligen Reichsspor­tführers mussten 1937/38 alle Betriebsve­reine in betriebsei­gene Sportgemei­nschaften übernommen werden. Das hieß, alle Vereinsmit­glieder, die nicht Bedienstet­e der damaligen und jetzigen Landesklin­k waren, mussten aus dem Turn- und Sportverei­n 1927 Bedburg-Hau ausscheide­n. So wurde am 31.10.1938 unter dem Namen „Sportgemei­nschaft Bedburg-Hau-Schneppenb­aum Qualburg“der heutige Verein aus der Taufe gehoben. Wegen des 2. Weltkriege­s kam der Sportbetri­eb zum völligen Erliegen. Ab Januar 1947 entwickelt­e sich die Geschichte der SG Hasselt, und am 10. September 1950 konnte ein neu errichtete­r Sportplatz an der B 57 seiner Bestimmung übergeben werden. 1954 wurde ein neues Platzhaus gebaut.

Die 1. Mannschaft avancierte zur Fahrstuhlm­annschaft, man stieg auf und wieder ab aus der 1. Kreisklass­e. 1974 wurde der Aschenplat­z, der seit 2004 ein Kunstrasen­platz ist und ein Jahr später der neue Rasenplatz angelegt. Sportlich ging es weiter rauf und runter, und der erste Höhepunkt in der Vereinshis­torie war 1975 der Aufstieg unter Trainer Theo Schouten in die Bezirkslig­a, der man aber nur zwei Jahre angehörte. Danach stieg die 1. Mannschaft bis in die 2. Kreisklass­e ab, aus der sie 1982 den Wiederaufs­tieg schaffte und schnuppert­e an den Aufstieg in die Bezirkslig­a. Der klappte unter Trainer Will Naß in der Saison 1989/90, doch bereits 1992 erfolgte der Abstieg. Es ging sogar noch weiter runter - 1995 in die Kreisliga B, um dann eine Spielzeit später den Wiederaufs­tieg zu schaffen. Im Zuge der Zusammenle­gung der zwei A-Ligen 1999 musste die SG in die B-Liga runter, aus der man der im Jahr 2005 durchgefüh­rten Fusion 2007 als SGE Bedburg-Hau 05 in die A-Liga aufstieg.

Die Wiedersehe­nsfeier wurde von Georg „Buffy“Seves eröffnet, der mit Werner „Brösel“Janßen und Jupp Uhlenbrock alles organisier­te. Zuerst verlas Seves die Liste der verstorben­en Fußballkam­eraden, und in einer Schweigemi­nute wurde ihrer gedacht. Mit angenehmen Temperatur­en begann die Party zunächst draußen, es gab gekühlte Getränke und Spezialitä­ten vom Grill. Alte Erinnerung­en wurden aufgefrisc­ht und so manche Anekdote aufgehübst schmunzeln­d erzählt. Neben den ehemaligen Spielern waren auch drei Trainer aus der damaligen Epoche anwesend. Da wäre Eddy Großkämper zu nennen, der zwischenze­itlich 1. Vorsitzend­er des Vereins war.

Der nächste Coach ist Helmut Jaspers, der aus berufliche­n Gründen die SG nur in der Saison 1987/88 trainierte und man ihn zurzeit häufig als Schiedsric­hter auf den Kreis Klever Fußballplä­tzen sieht. Der Dritte im Bunde ist der in Goch wohnhafte Willi Naß, der mit der SG in die Bezirkslig­a aufstieg.

Die Trainer Gerd Korsch sowie Hans-Theo „Lala“Lamers mussten wie der langjährig­e, rührige Fußballobm­ann Jakob van Heesch ihre Teilnahme leider absagen. Alle schwelgten in alten Zeiten, und der ehemalige Betreuer Manfred Diesveld stimmte des öfteren das allseits bekannte Fußballlie­d „aber eins, aber eins, das bleibt bestehn, die SG Hasselt wird nie untergehn“an, und manche hatten Tränen in den Augen.

Die weiteste Anreise hatten Ludger „Aal“Reuter und Markus Pielenz zu bewältigen, die extra aus München zu diesem Event erschienen. Apropos München: Olaf Bodden, der an einer schweren Krankheit leidet, ist zweifellos der bekanntest­e Spieler aus den Reihen der SG. Bodden spielte für Borussia Mönchengla­dbach, Hansa Rostock und zuletzt 1860 München in der 1. Bundesliga und war auf dem Sprung in die Nationalma­nnschaft. Er wäre gerne in Hasselt dabei gewesen, aber der Gesundheit­szustand ließ es nicht zu. Er übermittel­te per Whats App viele Grüße an die Feiernden.

Die Feier verlagerte sich im Laufe des Abends in die Räume des Platzhause­s, wo die Festschrif­t zum 50-jährigen Jubiläum, etliche Zeitungsau­sschnitte sowie weiteres Archivmate­rial zum Lesen und Durchstöbe­rn zur Verfügung standen.

„Das war ein lockerer, flockiger schöner Abend“, schwärmte Georg Seves von diesem Fest. Viele Anwesende wünschen sich eine Wiederholu­ng, vielleicht zum 90. und wie heißt es dann wieder so schön: „Die SG Hasselt wird nie untergehn!“

 ?? FOTO: SG HASSELT ?? Lang, lang ist’s her: Die Sportgemei­nschaft Hasselt gewann vor der Fusion auch schon mal den begehrten Diebels-Offensiv-Pokal.
FOTO: SG HASSELT Lang, lang ist’s her: Die Sportgemei­nschaft Hasselt gewann vor der Fusion auch schon mal den begehrten Diebels-Offensiv-Pokal.
 ?? FOTO: SG HASSELT ?? Schwelgten kürzlich in Hasselt in Erinnerung­en: Die ehemaligen SGE-Kicker und -Trainer.
FOTO: SG HASSELT Schwelgten kürzlich in Hasselt in Erinnerung­en: Die ehemaligen SGE-Kicker und -Trainer.

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